Ninmah sprach

Ein Gedicht von Hihö
(Nach Erzählungen auf sumerischen Tontafel - 4000 v. Chr.)


Groß genug tat ich
im Fels die Höhle aus.
Da sah ich selbst mich
und bahrte Alalus Leichnam auf;
die schweren Steine legte ich davor,
verschloß alles darin, gleich einem Tor.

Also sprach Anzu: „Hier sind die Steine.
Legt sie nun, die Runden, nur beiseit’!
Hier ruhen heimatlos jetzt die Gebeine
des Königs Nibirus ohne mein Geleit.“
Ist’s nur ein Haufen Knochen nun;
weitab gelegt von seinem großen Tun.

„Erstmals, oh Schande der Geschicht’
starb ein König Nibirus in der Fremde.
Ach! Begraben ist er in der Heimat nicht!“
So wacht Ninmah da im Leidenshemde.
„Laßt ihn ewig schlafen hier auf's Neu,
gebt den letzten Hort hier niemals frei!“.

Seine Züge schnitten sie mit dem Strahl
in das Felsentief mit großer Wucht.
Dargestellt mit dem Adler seiner Wahl,
der seinen Herrn zu schützen sucht.
Zugleich schaut er Erde und Nibiru
für alle Ewigkeiten wohl nun immerzu.

„Alalu möge allzeit die Planeten schauen
die er dereinst regiert mit edler Macht.
Auf seine Söhne mag er bauen,
die gedenken seiner Herrlichkeit und Pracht.“
So sagte Ninmah zu Kriegern und Damen,
in Anus – ihres verehrten Vaters – Namen.


Copyright © da Hihö
2013

Informationen zum Gedicht: Ninmah sprach

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15.09.2023
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