Klapp trara, ’s ist Brandalarm

Ein Gedicht von Hihö
Klapphornverse gibt’s in ‘zig Variationen,
weil sie amüsant sind und sich lohnen.
So hab auch ich ganz ungeniert
ein paar Verslein hingeschmiert:
Vielleicht mach’ ich bald nix anders mehr,
weil’s so schön ist – und außerdem klappert’s schwer!
*****

Zwei Knaben klappern mit ihrem Horn,
der eine hinten, der andre vorn.
Auch in der Mitte klappert’s! Was soll das bloß?
Es brennt im Dorf! Heut‘ ist was los!

Zwei Häuser brennen in Berg-Kronau.
Alles rennt verwirrt: Kind, Mann und Frau.
Seit neun Uhr brennt’s, jetzt ist’s drei!
Ist das nicht ’ne Sauerei?

Zwei Knaben stehn vorm Kirchentor
wo einer meint: „Brände kämen selten vor!“
Der Schuster ruft frisch von der Leber:
„Es brennt im Dorf! Beim Totengräber!“

Der Schmied muß erst ein Roß beschlagen,
das bestimmt ist für den Feuerwagen.
Erst jetzt vermuten die beiden Knaben,
daß die Feuerleute keine Helme haben.

Zwei Wehren sind zu spät am Berg
mit ihrem antiken Antibrandgewerk;
beide Häuser sind lang schon weg –
abgebrannt sind’s, bis auf’s letzte Eck!

Zwei Knaben murmeln deshalb auch:
„Es fehlten Spritzen, nicht aber Rauch.“
Jedenfalls: Das Feuer ist jetzt mächtig naß,
drum brennt’s nicht mehr ...und das macht Spaß.


Copyright © da Hihö
2014

Informationen zum Gedicht: Klapp trara, ’s ist Brandalarm

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02.10.2023
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