Klapp trara, die Knaben … 1

Ein Gedicht von Hihö
Zwei Knaben gingen tief ins Korn,
der eine blies das Klapphorn vorn.
Der andere das Waldhorn hinten.
Schon aus der Ferne tat man’s grausig finden.
*
Zwei Knaben gingen durch Wald und Feld,
ein jeder dacht’ bei sich, er wär ein Held,
doch weit und breit gab’s keinen Feind,
da haben beide bitterlich geweint.
*
Zwei Knaben gingen einst durchs Korn,
der erste hinten, der zweite vorn.
Plötzlich hörten sie in ihrer Mitte Schritte.
Da fragte sie erstaunt: „Wo ist der Dritte!?“
*
Zwei Knaben gingen durch das Korn,
beide gingen – na was wohl? – vorn!
Jeder ging stets neben dem andern.
So läßt sich‘s fröhlich weithin wandern.
*
Zwei Knaben sah man einst Kornfeld schwitzen,
nun aber sieht man sie nur noch saublöd sitzen;
… und zwar auf der Regierungsbank ...
Hier tun sie jetzt auf „geisteskrank“.
*
Zugabe, die ein wenig aus der Reihe tanzt:

Zwei Knaben sah man Samen säen,
meist nachts … – und dies nicht im Gehn!
Doch Jahre kommen, Jahre gehn:
Füg’s Gott „zu Samen“, daß sie mal wiedersäen!


Copyright © da Hihö
2015

Informationen zum Gedicht: Klapp trara, die Knaben … 1

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02.10.2023
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