Fischweiber

Ein Gedicht von Helmut A. Pätzold
Meine Fischweiber

Um die Männer anzuheizen,
Frauen nicht mit Reizen geizen.
Die Libido darf nicht erkalten,
wie soll man sonst die Art erhalten?
Ziemlich groß ist die Palette,
die jede Frau zu bieten hätte.
Ein schöner Busen, voller Pracht,
hat schon viele schwach gemacht.
Jedoch es klappt auch ebenso,
bei einem gut geformten Po.
Ein anderer wird dann erst warm,
versprüht die Frau genügend Charme.
Mich macht eine Frau nur an,
wenn sie Fisch gut kochen kann.
Fleisch kommt selten auf den Tisch,
mein ganzes Sehnen gilt dem Fisch.
Da ist mir jede Sorte recht,
egal ob Zander, Aal ob Hecht.
Ich bin bei jeder Frau gleich hin,
brät sie Forelle Müllerin.
Viel Liebe schenk ich der Adele,
die macht die köstlichste Makrele.
Anna ist eine tolle Frau,
denn sie beherrscht den Karpfen blau.
Kocht die Sabine Aal in grün,
da wird so manches ihr verziehen.
Bei Ruth ich jeden Wunsch erhör,
sie macht den allerbesten Stör.
Carola meine Gunst gewinnt,
niemand bereitet so den Stint.
Mit Inge bin ich gut beraten,
kein Weib kann so gut Barsche braten.
Oft denke ich zurück an Lotte.
Das war die Zeit der Kieler Sprotte!
Wobei, das sag ich klipp und klar,
die Sprotte nur der Beifang war!
In Schlemmerkreisen schon man spricht,
Zander von Käthe: Ein Gedicht!
Hat Lisa auch ein krummes Knie,
keine brät Hering so wie sie.
Kein andres Weib nutzt mich so aus,
ihr Heilbutt ist ein Gaumenschmaus.
Drei Jahre war ich bei Annette,
sie kann die ganze Fischpalette.
Dann wurde sie Veganerin,
da zog es mich zu Vera hin,
schon war die Liebe wieder frisch,
denn sie hat einen Imbiss: FISCH!
Ich bin bei jeder Frau wie Wachs,
serviert sie mir gekonnt den Lachs.
Vernarrt bin ich in die Auguste,
sie kann den Fisch in Eierkruste!
Grit lobe ich mit Engelszungen,
die Scholle war ihr stets gelungen.
Kim liebte ich auf meine Weise,
sie macht den Hecht zur Götterspeise.
In eine war ich mal verliebt,
obwohl sie mir nur Rollmops gibt.
Das kommt, weil sie was andres kann!
Den Fisch krieg ich dann bei Susan.
Dann lernte ich ein Mädchen kennen,
ich will hier mal die Maße nennen,
90, 60, 80 glatt,
die allerhand zu bieten hat.
Doch mag sie leider keinen Fisch,
es kommt nur Hähnchen auf den Tisch.
Da ich von ihr nicht lassen kann,
wende ich eine Vermittlung an:
Ab sofort kommt nun auf den Tisch,
heute ein Hähnchen, morgen Fisch.

Informationen zum Gedicht: Fischweiber

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19.03.2016
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