Augenkunde

Ein Gedicht von Helmut A. Pätzold
Kleine Augenkunde

Im Normfall hat der Mensch zwei Augen,
die hauptsächlich zum Sehen taugen!
Wirft auch mal einen Feuerblick,
um zu erlangen Liebesglück.
Manchmal trüb und tränenschwer,
quält uns ein Leiden gar zu sehr.
Das Auge schätzt der Mensch erst dann,
wenn er nicht richtig sehen kann.
Was kann das sein, fragt er sich leise,
Ursachen gibt es haufenweise.
Kann dies und das sein, oder gar,
der Grüne oder Graue Star.
Ist grau der Star, dann hat man Glück,
der Grüne bringt nur Missgeschick.
Den Grauen Star, es tut nicht weh,
man heut entfernt durch die OP.
Geht alles gut zum großen Glück,
hat wieder man den Adlerblick.
Nun gibt es viele Jahre Ruh,
ewig, macht man die Augen zu!
Ein Auge wird zunächst gemacht,
wenn die OP Erfolg gebracht,
nach 5-6 Wochen Wartezeit,
ist dann das Zweite auch bereit.
Wenn alles klappt kann mit Entzücken,
geschärft man in die Zukunft blicken.
Denk ich mal an den Polyphem,
dann wäre es doch recht bequem,
hätt man, wie er, so in der Mitte,
ein Auge noch, es wär das Dritte.
Vielleicht klappt das in 1000 Jahren,
wir werden es nicht mehr erfahren!
Bis dahin müssen zwei genügen,
die aber oft, ich will nicht lügen,
nicht sehen, ob was richtig sei.
Das bringt sehr häufig Huddelei!
Weil Falsches man für Wahres hält,
das ist nicht selten in der Welt.
Die Schöne wird zum Ungeheuer,
das ist nicht schön und wird oft teuer.
Drum ist es klug beim eruieren,
mal einen zweiten Blick riskieren,
erscheint uns das zuerst auch hart,
manch Unheil wurde so erspart.
Jedoch der Mensch im Ungeschick,
fällt rein auf jeden Dackelblick.
Hätt er nicht so gut gesehen,
wäre das wohl nicht geschehen.

Informationen zum Gedicht: Augenkunde

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19.03.2016
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