In der Nacht, da isst der Mensch nicht gern alleine

Ein Gedicht von Heinz Säring
(Parallelgedicht zu Willy Dehmel, Melodie von Franz Grothe)

In der Nacht, da isst der Mensch nicht gern alleine!
Iss nur du die große Gans, ich nehm die kleine,
du wirst sehn, das bringt dich wieder auf die Beine!
Einesteils und and'rerseits und außerdem.

In der Nacht, da isst der Mensch nicht gern alleine,
denn das hieße ja, ein jeder zahlt das Seine,
doch nicht jeder hat dafür genügend Scheine.
Einesteils und and'rerseits und außerdem.

Doch , was mich betrifft, da hab ich ein Prinzip, und nicht zu knapp,
und ein festes, ganz bestimmtes Ideal!
Aber, wenn dann einer sagt: "Beiß mal von meiner Stulle ab!",
dann ist mir alles ganz egal!


In der Nacht, da isst der Mensch nicht gern alleine,
meinen Hund, den bind ich lieber an die Leine,
denn sonst krieg ich von den Würstchen wieder keine!
Einesteils und and'rerseits und außerdem.

In der Nacht, da isst der Mensch nicht gern alleine,
aber Messer oder Gabel brauchst du keine!
Lies mir lieber etwas vor von Heinrich Heine!
Einesteils und and'rerseits und außerdem.

Informationen zum Gedicht: In der Nacht, da isst der Mensch nicht gern alleine

1.806 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
-
21.07.2011
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige