Ein Kessel Buntes 4

Ein Gedicht von Heinz Säring
SCHÜTTELREIME

NICHT GANZ OHNE - BLOSS MANCHMAL

Die Griechen, die an Helene glauben
die kriechen lieber in kleene Lauben.

Doch echte Deutsche, die Schiller meinen,
die wollen doch nicht wie Müll erscheinen.

Nur manche lassen die Hilde walten,
die andre ganz für die Wilde halten.

Wollt ihr euch um die Maid verstreiten?
Nur bitte keinen Streit vermeiden!

Du hast doch auch in Bern ein Liesl, -
fahr hin zu ihr und lern ein bissel!

Frisch aufgeschaut, du Scheue, nu, -
du kriegst als Braut paar neue Schuh.

Der Ernst will zwei zum Reiten wecken
in diesen schönen weiten Röcken.

Im Vornherein muss man die Weiber belohnen,
und nachher erst darf man die Leiber bewohnen!

Was waren seine Taten? Liebe!
Drum wurde er zum Ladendiebe.

Die Ringe und die Steine teuer, -
nimms hin! Das ist halt deine Steuer!

Sein Adel stört die Damen nicht, -
sie hielten mit dem Namen dicht.

Er ließ sie ein paar Dosen haschen,
sie stürmten seine Hosentaschen.

Wie die mit spitzen Zungen logen
und gierig in die Lungen zogen!

Wenn Männer wild nach Westen fahren,
dann stehn sie auf die festen Waren.

Wo Wellen um die Hoden tosen,
gefällt es diesen toten Hosen.

Und trotz der schlimmen vielen Mücken
ließ sie sich bei den Mühlen fügen.

Doch damals die vom Zollverein
wollt nur beim Rock and Roll verzeihn.

Hier sind jetzt die Kontakte neuer,
da ist erst recht die Nackte teuer.

Komm, gehn wir in die Trockenräume,
wo ich so gern vom Rocken träume.

Informationen zum Gedicht: Ein Kessel Buntes 4

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21.10.2011
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