Das Radieschen

Ein Gedicht von Heinz Bernhard Ruprecht
Sprach der Hase zum Radieschen,
was bist du für ein feines Lieschen,
zierlich klein, mit grünem Schopf,
kommst bald du in ein Suppentopf!

Da wurde das Radieschen traurig,
ängstlich wurde ihm und schaurig,
wenn an den Suppentopf es dachte,
der ihm, nach seinem Leben trachte!

Dann wurde das Radieschen listig,
machte sich vorm Hasen wichtig,
gab an, es wäre ‚ne Karotte,
von einer ganz besonderen Sorte!

Es wollt noch wachsen, größer werden,
dass man leicht, es nicht kann bergen!
Wie ein Kürbis oder Baum,
wünschte gern es sich im Traum!

Doch kam es wie es kommen musste,
ein kleiner Igel außer Puste,
grub und riss und zerrte diese,
bis sie frei lag auf der Wiese.

Der Hase sah und konnt‘ nicht glauben,
dass ihn der Igel wollt berauben!
Doch als er sah das falsche Möhrchen,
kratzte lachend sich am langen Öhrchen!

Informationen zum Gedicht: Das Radieschen

3.695 mal gelesen
(2 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 4,3 von 5 Sternen)
-
01.02.2014
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Heinz Bernhard Ruprecht) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige