(Wein)geist

Ein Gedicht von Heidi Geiberger
Ein Geist- leicht alkoholisiert-
fühlt sich zum Dichten animiert,
Geist von Weingeist inspiriert,
hat schon manches inszeniert,
was man besser nicht zitiert.

Wer schon einmal ausprobiert,
auf Papier, das unliniert,
aufzuschreiben detailliert,
was die andern int’ressiert,
ist vom Schreiben meist kuriert

und wer einmal triumphiert,
weil Geschmiertes wird prämiert,
ist ein andermal frustriert,
wenn Prämiertes nicht floriert,
da es andre nicht tangiert.

Solang der Mensch noch existiert,
fühlt er sich desavouiert,
bis er dann emanzipiert,
von Ideen eskortiert,
sich auf Mist spezialisiert.

Wer sich darauf kapriziert,
nie zu wenig präsumiert,
glaubt sich einer angeschmiert,
weil er schließlich hat studiert,
warte bis er reklamiert.

Wenn er dabei echauffiert,
bis aufs Blut dich drangsaliert,
tu als wäre nichts passiert -
dann hast du qualifiziert,
fundierte Weisheit demonstriert.

Bevor die Nerven er verliert,
die schwarze Seele jubiliert,
dieweil er sich verkalkuliert,
wird versöhnlich diskutiert,
bis auch er dich akzeptiert.

***

Informationen zum Gedicht: (Wein)geist

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15.06.2012
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Heidi Geiberger) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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