Der Zwilling-Mann (vom 21.5. bis 21.6.)

Ein Gedicht von Heidi Geiberger
Ohne ihn wär’ diese Welt, eine Großbank ohne Geld,
oder wie ein großes Feld, aber völlig unbestellt. . . .

Der Zwilling-Mann trägt mit viel Lust,
zwei Seelen, ach, in seiner Brust
und während eine dir gehört,
die zweite anderswo betört -
darum muss es wohl so sein,
er gehört dir nie allein.

Viel zu viel Zuspruch braucht der Mann,
was eine gar nicht leisten kann,
drum sucht er stets nach neuem Wild,
was Röcke trägt, passt in sein Bild -
er macht glücklich, die er findet,
manche auch, wenn er verschwindet.

Eines Zwilling-Manns Gehabe
zwingt dich fast zur Selbstaufgabe,
du erntest allerhöchstens Spotten,
willst du die Konkurrenz ausrotten –
denn von seinen alten Lieben
wird keine je ganz abgeschrieben.

Bist du noch seine Ehefrau,
dann wusste er wohl ganz genau,
du oder keine bist’s von allen,
die ihm am besten hat gefallen –
vom Harem, der wohl nötig war,
bist du sein auserwählter Star.

Am besten, du machst gute Miene
denn er verliert nicht die Routine,
es ist bekannt, dass selbst die Alten
in dieser Richtung nicht verkalken –
du merkt es schon am Haushaltsgeld,
was er sich nebenbei noch hält.

***

Informationen zum Gedicht: Der Zwilling-Mann (vom 21.5. bis 21.6.)

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21.05.2013
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Heidi Geiberger) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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