Der Steinbock-Mann (22.12.-20.19.1.)

Ein Gedicht von Heidi Geiberger
Ich kann euch sagen, liebe Schwestern,
wer niemals flirtet, ist von gestern,
der Flirt ist’s, der uns tief berührt,
auch wenn er nicht zum Ziele führt –
dass viele Männer nichts erreichen,
liegt meist an ihrem Tierkreiszeichen.

Als erster führt der Steinbock-Mann
im Jahr den Tierkreisreigen an.
Er braucht viel Selbstbestätigung
und schaut sich deshalb kritisch um –
wenn er nicht mag, lässt er es frosten
und tötet hoffnungsvolle Knospen.

Das Synonym von diesem Mann
verrät, dass er gut klettern kann
und auf seinem Weg nach oben
vergisst er nie, sich selbst zu loben –
im Herzen brennt nicht immer Liebe,
sein Ehrgeiz ist der Feind der Triebe.

Unbeugsam und sehr verbissen,
schafft er sich ein Ruhekissen,
indem er sammelt Euro-Scheine
und selbst sich gönnt nur Billig-Weine –
sehr typisch für den Steinbock-Mann
ist, dass er niemand trauen kann.

Drum kauft er vom gesparten Geld
oft Häuser in der ganzen Welt,
und jede Art Versicherung,
hält seine Raffenskraft in Schwung –
egal, wir hoch das Ziel auch sei,
die Sicherung macht schwindelfrei.

Reichlich spät fängt dieser Mann
mit seinem Leben etwas an,
ihr habt beim Sparen ihm geholfen,
nun dürft ihr künftig mit ihm Golfen –
doch mancher fällt bei dieser Wende
auch schon mal gern in andre Hände.

Informationen zum Gedicht: Der Steinbock-Mann (22.12.-20.19.1.)

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09.01.2013
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Heidi Geiberger) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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