Der Kalender und wir

Ein Gedicht von Heidi Geiberger
Wie alle Jahre klingt’s im Chor:
„Wir nehmen uns was Gutes vor
und was wir sagen, wird gemacht,
es nicht zu schaffen, wär gelacht!“
Der größte Vorsatz heißt D I Ä T,
ja, dafür ist es nie zu spät.

Ein Vorbild muss als erstes her
und wenn’s nur ein Kalender wär.
Der ist am Anfang prall und dick
wie wir, das Gegenteil von schick,
unser Bauch ist wie ein Balg,
der seine ist ein Blätterwald.

Jetzt kann das Jahr beginnen,
die Pfunde werden rinnen –
tagtäglich fällt bei ihm ein Blatt,
wir werden leider nicht mehr satt,
verlieren ziemlich an Gewicht
und der Kalender sein Gesicht.

Doch bald ist’s wiederum so weit,
es naht die schöne Weihnachtszeit
mit feinen Kuchen, Wein und Plätzchen,
aus unsrem Vorsatz wird ein Sätzchen,
die Weihnachtsgans zu guter Letzt,
hat alles wieder angesetzt.

Nur die ganz besonders Schlauen,
die auch keinem Vorsatz trauen,
sind noch ihres Lebens froh,
denn sie blieben einfach so
und werden deshalb nicht erschreckt
vom feindlichen JoJo-Effekt.

Wir sind zwar wieder aufgeplustert,
doch der Kalender ausgemustert !!!

***

Informationen zum Gedicht: Der Kalender und wir

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23.12.2011
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Heidi Geiberger) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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