Warte-Saal

Ein Gedicht von Hans Witteborg
Warte-Saal *

Im Warte-Saal der verlorenen Seelen
herrscht ein wüstes Gedränge
Eine Jede begehrt Einlass
durch das Tor der Glückseligkeit
Da wird geschubst, gestoßen, getreten.
Im Saal vor dem beghrten Raum
sorgt der allgegenwärtige Tod für Ordnung
Nur Wenigen wird Einlass gewährt
Zwei Cherubinen mit fürchterlichem
Flammenschwert verwehren den
Meisten den Zutritt
Sie bewachen das Tor zur Glückseligkeit
rechts und links
Kein Jammern hilft, kein Flehen
der unglücklichen Seelen
streng sind die Wächter!
Rechts neben dem Tor
ist ein unzugänglicher Raum.
Dort herrscht Himmlischer Friede.
Es ist der Platz der Sternenkinder,
deren Seelen das elendige LICHT
auf der lebendigen Welt
erspart geblieben ist.
Im Warte-Saal selbst plötzliche Erregung
Eine freche Seele quetscht sich vor.
Der blasse, hämische Tod
weist mit seiner Sensenspitze
auf die Unglückliche
sie löst sich auf
verschwindet im Nichts
im Nichts
im Nichts
Nichts
Die auf der lebendigen Erde
drängen und zwängen sich auch
In den Einkaufsstraßen und Shopping-Miles
Aber kein Gedanke an deren Seelen
nicht denken
nicht denken
auch nicht am Ende
verlorene Seelen
im Warte-Saal!


*für mich ist das Gedicht vom
Stil, vom Inhalt und vom Gedanken her
ungewähnlich. Aber manchmal
schreibe ich so. Einfach!

Informationen zum Gedicht: Warte-Saal

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17.06.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Witteborg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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