Maske runter

Ein Gedicht von Hans Witteborg
Maske runter

Mund und Nase sind geschützt,
in der Maske nur ein Schlitz
für die Augen, Blick beegt,
freies Atmen eingeschränkt.
Menschen sollen sich maskieren,
dass sie Gesundheit nicht riskieren!
Maske auf ist nicht notwendig,
denn Menschen tragen sie doch ständig
ihre Maske als Gesicht,
sieht man nur im Alltag nicht!
Man gibt vor, dass man der ist
mit dem harmlos Angesicht.
Diese Maske fällt fast nie,
doppelt sich bei Pandemie.
Maske runter und du bist,
der, der so geboren ist !Hinterfragt…

Ich bin das Weinen hinter Lachen,
ich bin die Trauer hinter Wut,
ich bin der Träumer, der im Wachen
beständig nur das Falsche tut.
Ich bin der Weg, der ohne Ende,
ich bin der Wanderer ohne Ziel,
ich bin das Dach, das ohne Wände,
das ohne Halt zusammenfiel.
Ich bin der Rufer in der Wüste,
ich bin der Quell, der längst versiegt,
ich bin der, der gerne wüsste,
wie viel seine Seele wiegt.
Ich bin die Maske, hinter der
verborgen nirgends ein Gesicht,
ich bin die Frage: wer ist wer?
Weißt du es? Denn ich weiss es nicht.*

*ein älteres Gedicht, das mir aber passend erscheint.

Informationen zum Gedicht: Maske runter

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11.07.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Witteborg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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