Will's mir......

Ein Gedicht von Hans Josef Rommerskirchen
Auf die Hand den Kopf gestützt,
Sitz ich hier am Tische.
Grüble nur obwohls nichts nützt,
Schweiß ich von der Stirn mir wische.

Dabei ging ich mit Elan,
doch hierhin um was zu dichten,
bald da treib´s mich noch zum Wahn,
gelingen will's mitnichten.

Viel habe ich mir vorgenommen,
was ich zu Papier wollt bringen,
nun Sitz ich hier als wie benommen,
um jedes Wort da muss ich ringen.

Ich schau auf 's Blatt das gar so weiß,
die Finger feucht der Kopf wird heiß,
Der Stift mir durch die Finger flutscht,
mein Hinterteil am Stuhle rutscht.

Durch die Backen wild ich puste,
was geht bloß da in mir vor,
kurz darauf ich kräftig huste,
und es juckt das linke Ohr.

Noch da Sitz ich mit Geduld,
am Tische hier und ohne grollen,
was mag sein und was hat schuld,
das die Wort die kommen wollen.

Ach nun zwickt 's mir in der seit,
und es zwackt auch noch am Rücken,
schnell und schneller rinnt die Zeit,
mag es heut mir doch noch glücken.

Ein paar Worte gar nicht viel,
doch es ist zum Haare raufen,
ja ein einziges Trauerspiel,
die Gedanken Woll 'n nicht laufen


Einmal noch will ich’s versuchen,
wird`s mir dann noch nicht gelingen,
werd toben ich, und auch nicht fluchen,
werd ich nicht tanzen oder singen,
werd vom Stuhle ich aufstehen
und in die nächste Kneipe gehen.

Informationen zum Gedicht: Will's mir......

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15.02.2012
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