Die Kur

Ein Gedicht von Gerlinde Popp
Der Josef ist ein kluger Mann,
er fuhr nach Bad Füssing mit der Eisenbahn.
Er ist bedacht auf die Figur -
drum steht er auf - um 6.00 Uhr.
Beim Frühsport kommt er schon ins Schwitzen,
man sieht ihn dann beim Frühstück sitzen.
Es ist sehr klein und gar nicht viel ,
weil er bekommt nur 1000 Kalorien.
Bei der Gymnastik ist er groß,
das ist nun mal der Dicken Los.
Auch im Wasser kommt er dann,
wie so´n kleines Walroß an.
Bei der Fango braucht er Zeit,
zur Massage ist´s nicht weit.
Schon denkt er an das Mittagessen,
doch das ist dann auch bald vergessen.
Es gibt so vieles noch zu tun,
er hat nicht Zeit , um auszuruh´n.
Wir möchten gern spazieren geh´n,
der Josef ist noch nicht zu seh´n.
Beim Spiel am Abend macht er dann,
erwartungsvoll den schwarzen Mann.
Er ist zwar traurig, doch er lacht,
weil er doch stets den letzten macht.
Am Dienstag hat er sich gewogen,
die Waage, die hat nicht gelogen;
3 kg hat er abgenommen,
freudig hat er es vernommen.
Im 7. Stock, da ist sein Reich,
er geht zu Fuß, das ist nicht leicht.
Beim Kegeln, er sein Können zeigt,
darüber er mit Wonne schweigt.
Beim Roll -Ski doch, da ist es so,
da setzt er sich gleich auf den Po.
Das Hokey-Spiel es reizt ihn sehr,
jetzt sitzt er da und kann nicht mehr.
Den Fuß, den hat er sich verstaucht,
er hat geflucht und hat gefauchtl
Und heut zu seinem Wiegenfeste,
wir wünschen Ihm das Allerbeste.
Das Schlechte mal beiseite schieben,
weil wir das Lustigsein so lieben.
Ein dreifach hoch dem Josef hier -
und trinken fröhlich ein Glas Bier.

Informationen zum Gedicht: Die Kur

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07.04.2009
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Gerlinde Popp) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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