Mutterliebe

Ein Gedicht von Georg Babioch
Sie trug ihn mit Mutterliebe im Bauch,
Neun Monate gewachsen Kopf, Glieder und auch,
Und auch schon sein Lächeln in seinem Gesichte,
Bald hat er seine eigene Menschengeschichte.

Und als er geboren kurz nach Mitternacht,
Hat er sie endlich um Wehen und Leiden gebracht;
Sie trug ihn mit beiden Armen durch den Raum,
Einen kurzen Moment, zu berichten, es lohnt sich kaum.

Und als er endlich das Sprechen und Laufen gelernt,
Hat er sich schon drei Schritte von seiner Mutter entfernt;
So bildet das Leben einen Menschencharakter heran,
In wenigen Jahren wird er bald zehn Jahre dann.

Im Spiele sucht er Witz, Handlung und Menschengeschick,
Er erfährt es zu genießen das freie Sein im Augenblick,
Lernt andere Situationen und Szenen zu bestehen
Oder auch Augenblicke des Glücks, die zunächst vom Winde verwehen.

Bald zwanzig Jahre von Mutterliebe begleitet,
Herangewachsen und seinen Charakter mutig ausgeweitet,
Herangewachsen zum richtigen Manne im Leben,
Bald wird er auch dauerhaftes Glück mit anderen Menschen erleben.

Und endlich seine Mutter nach Jahren verlassen,
Die Bilder seines Kindesglücks allmählich verblassen;
Gegründet eine neue Familiengeschichte,
Auf daß er neues Leben entfacht im privaten und öffentlichen Licht.

Informationen zum Gedicht: Mutterliebe

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25.07.2012
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
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