Ann-Christine (2. Melodie)

Ein Gedicht von Georg Babioch
Doch sag mir, ob es an meiner bereits fortgeschrittenen
Jugend liegt,
Daß allein Dein blondes Haar und dein Gesicht, und nur dies, in meinen Gedanken überwiegt;
Sprich einige ungeordnete Verse zu mir,
Jener Art zum Beispiel: "Ich schenk mich dir!"

Schon spielst du gewichtige Rollen in meinen Träumen,
Schon möchte ich dieserart Schauspiel nicht versäumen;
Ich fürchte allerdings, Du glaubt an kein höheres Wesen
Der Freiheit und der Demokratie, dieserart bist du wenig belesen.

Daß dieses Wesen womöglich auch Freiheit und Frieden heißt,
In dem Unrecht und Gewalt blutige Wunden reißt,
Das vor allen Dingen Lust und Liebe ausbreitet
Eines wogenden Ganges Arm in Arm mit Eros und Amor schreitet.

Soweit ein Wort an Dich, Ann-Christine;
Vielerlei solcher herbfeinen Reden hätte ich für Dich, überall, in Prag oder in Wien,
Gesprochen im Europa der freien Herzen,
Gesprochen, um mit dir über unfreie Naturen zu lachen, zu scherzen.

Informationen zum Gedicht: Ann-Christine (2. Melodie)

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26.07.2012
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