Lady-Fang-Parfum

Ein Gedicht von Friedrich Graf
Animiert durch Fernsehwerbung
hinterlegst du eine Kerbung,
um am Samstag wohlbedacht
zu kaufen, was dich sexy macht.

Du sahst genau wie „Lady-Fang“
den Ladys in die Nüstern drang,
wie jede Frau benommen lächelt
und jedem Mann entgegen hechelt.

Daraufhin hast du kapiert:
Wer sich richtig parfümiert,
dem kann dann beim Spazierengehen
die Weiberwelt nicht widerstehen.

Aus deinem Munde sabbert Geifer,
als du, verwirrt im Übereifer,
Parfum aus dem Zerstäuber schießt
und deine Haut damit begießt.

Zwar duftet das Produkt verwegen
(ein Freudenhaus ist nichts dagegen),
und als die Hemmung dich verlässt,
wagst du dich raus zum Praxistest.

Massenhaft Odeur versprühend
gehst du aufgeregt flanierend
durch belebte Einkaufsstraßen,
auf Jagd nach femininen Nasen.

Nach vielen Stunden Balzungszeit
macht sich in dir Erkenntnis breit:
Kein Weib warf sich an dich heran - - -
Trug ist`s was Werbung da ersann!

Resignierend resümierst du:
Selbst mit geilstem Duft verlierst du.
Drum, wenn Reklame viel verspricht,
sei distanziert und glaub` es nicht!!!

(© Friedrich Graf)

Informationen zum Gedicht: Lady-Fang-Parfum

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06.11.2013
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Friedrich Graf) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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