Irrung

Ein Gedicht von Friedrich Graf
Du bist gesund und fühlst dich wohl,
topfit dazu und unbeschädigt,
und wünscht dir nur, es wäre toll
wenn auch dein Hausarzt dies bestätigt.

Es klappt auch gleich mit dem Termin,
und froh gelaunt gehst du dann hin.
Du denkst nichts Böses dir dabei
checkst ein und machst den Körper frei.

Mit sorgenvollen Mitleidsmienen
horcht der Arzt versiert nach innen.
Er spricht dabei kein einziges Wort,
klopft einmal hier und drückt mal dort.

Dann entweicht aus seinem Munde
diese bitterböse Kunde:
„Sie dürfen wieder sich erheben. …`
Ein Wunder ist`s, dass Sie noch leben.

Das linke Bein scheint mir zu kurz,
verklemmt im Bauchraum fault ein Furz,
der Dünndarm hat sich stark verdickt,
der Dickdarm ist schräg eingeknickt.

Ein Leberteilstück ist defekt,
die Prostata ist ungepflegt,
die Hohlorgane sind zum Weinen,
die sind vermüllt mit vielen Steinen.

Ganz schlimm siehst aus mit Ihrem Herzen,
da lauern temporäre Schmerzen.
Bedingt durch weiteres dies und das,
verbeißen Sie sich bald ins Gras. .......“

…….Das was soeben du gehört,
hat deine Zuversicht zerstört.
In einer knappen Viertelstunde
ging dein Schicksal vor die Hunde.

Hätt` es dich nicht zum Arzt getrieben,
wärst du noch lange froh geblieben!
Das Fazit der Geschichte ist,
dass die Wahrheit oft dein Glück vermiest!!!



(© Friedrich Graf)

Informationen zum Gedicht: Irrung

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02.11.2013
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Friedrich Graf) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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