Dein Freund und Helfer

Ein Gedicht von Friedrich Graf
Dein Freund und Helfer

Mit aufgetürmten Unbehagen
sind ihm seit ein paar Wochentagen
die sogenannten Ordnungshüter
- ästhetisch ausgedrückt - zuwider.
Ihr fraget was sein Ärger sei? - - -:
Die Polizei!

Er, eigentlich ein nettes Wesen,
wie er es lebenslang gewesen,
fuhr neulich mit dem Herrenrädchen
entspannt durchs mittagsstille Städtchen,
da stoppte ihn mit schrillem Schrei - - -
die Polizei.

Weshalb er dort das Haltezeichen,
am Ende dieser kurvenreichen
Seitenstraße nicht gesehen?
Das sei ein Paragraf-Vergehen,
und zwar gemäß Artikel drei! - - -
ermahnte krass: Die Polizei.

Um Staatsbedürfnisse zu stillen,
erfüllte er gleich deren Willen,
und zahlte ohne zu taktieren,
die abverlangten Strafgebühren.
Dann ließ ihn freundlich wieder frei - - -
die Polizei.

Zur gleichen Zeit stahl man bei Heine,
ein armer Bauersmann, zwei Schweine;
am Marktplatz wurde eingebrochen,
ein Geldbriefträger wird erstochen
Das sah nicht, weil ja nicht dabei - - -
die Polizei.

Wenn´s gilt, bei kleinen Bagatellen
dem kleinen Mann ein Bein zu stellen,
da sind sie da, die Rechtsvereinte,
des Menschen beste Helferfreunde
in dienstbeflissener Macherei - - -
die Polizei.

Jedoch bei schweren Widrigkeiten,
wie Diebstahl, Mord und Streitigkeiten,
bei Kindsentführung, Lärmempörung,
Vergewaltigung, Zerstörung - - -
da fehlt sie oft. - - O Gott verzeih
- - - der Polizei.

- - -Doch seien wir mal fair und ehrlich,
der Polizeidienst ist gefährlich.
Liebe Schwestern, liebe Brüder:
Ohne die Gesetzeshüter,
das sei hiermit klar festgestellt,
gäbe es nur Chaos auf der Welt.

Sie sorgt für Ordnung, macht uns frei - - -
Drum danken wir - - - der Polizei!!!
****

(© Friedrich Graf)

Informationen zum Gedicht: Dein Freund und Helfer

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17.08.2015
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Friedrich Graf) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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