Die Nacht war Dunkel

Ein Gedicht von Franz Jarek
die Nacht war dunkel
der Mond schien Pfahl
er warf sein bleiches licht
in das dunkele Tal

drei Eichen streckten ihre Äste empor
sie standen am Rande
zum großen Moor
drei Kreuzte standen auch davor

ich sah einen Schatten
der in der Nacht verschwand
ich schaute mich um
mir war angst und bang

was soll das bedeuten
was soll es bloß sein
meine Knie zitterten im bleichen Schein

da sah ich ihn wider
den Schatten der Nacht
ich glaub er hat unter den Kreuzen gewacht

wer liegt darunter
wie wird es bloß sein
oder täuschen mich meine Augen
und es ist nur ein Stein

ich schließe die Augen
blinzelt auf die Uhr
ich habe Angst
was mach ich nur

die Beine
die Beine sind schwer wie Blei
weglaufen geht nicht
das kann doch nicht sein

die Nacht geht zu ende
der Tag erwacht
jetzt werde ich mutig
und schaue jetzt nach

da stehen keine Kreuzte
am Rande des Moors
und keine Eichen stehen davor

ich sah einen Zaun
mit Stacheldraht
in dem fraßen sich Kühe satt

so kann es gehen
ist man nachts allein
und lacht sich halb tot
wenn die Sonne scheint

Informationen zum Gedicht: Die Nacht war Dunkel

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04.02.2012
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