Zeitstill auf Reise

Ein Gedicht von Frank Richter
Windspielfarben erklingen
entkleiden den Raum
und ganz leise
schwebt ein Rosenblatt
zeitstill auf Reise
zupft es Saiten aus Wasserfarben
im Spiegelbild Memento mori’s.

Wieviel Traum bleibt übrig,
wenn Blattgold zerrieben ist?

Hoffnungsklänge bemalen
schweigend die Wand
und ganz leise
rinnt ein Süßseebach
zeitstill auf Reise
spielt er Cello mit Meeresbögen
im Angesicht Memento mori‘s.

Wieviel Schaum bleibt übrig,
wenn Bäche verronnen sind?

Schicksalsworte beschreiben
entleertes Papier
und ganz leise
spricht ein Vergiss-mein-nicht
zeitstill auf Reise
formt es Echos aus Windfängen
im Orchester Memento mori‘s.

Wieviel Raum bleibt übrig,
wenn Zeilen vergessen sind?

© by FRI

Informationen zum Gedicht: Zeitstill auf Reise

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24.04.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Frank Richter) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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