Der Alb

Ein Gedicht von Daniela Leiner
... kennt weder Uhrzeit noch Ort,
plötzlich ist er spürbar und ergreifend da,
im Moment der Panik ist alles stockdunkel,
bringt er mich den tiefsten Abgründen nah.

... lässt mich wiederholt erleben,
was ich einst, vor langer Zeit, verdrängt,
Gefühle kommen immer zum Vorschein,
irgendwann er Freude am Galgen erhängt.

... kennt jeden Winkel in meinen Körper,
plötzliches erzittern, weh tut der Bauch,
herzrasen, verzweifelt nach Luft ringend,
verlässt mich gefühlt der letzte Lebenshauch.

... lässt mich weder klar denken noch sehen,
doch im Sterben zeigt sich ein helles Licht,
allmählich wird er schwächer und kleiner,
der furchtsamste und grauenvollste Bösewicht.

... kennt nur sich selbst und Zerstörung,
während dem Gebären verliert er an Kraft,
im Gebet finde ich Glaube und Vertrauen,
eine friedliche Stille, die alles mögliche schafft.

Schatten und Licht in Einklang bringen,
eine Wiederholung im Lauf des Lebens,
freie Momente sind ein heilsamer Segen,
Resultate des Annehmens und Hergebens.

Informationen zum Gedicht: Der Alb

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02.02.2022
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