Seelenwanderer

Ein Gedicht von Daggy Ludwig
Wie viele Seelen sind in Dir?
Komm, zeig sie mir.
Lass mich auch die schwarze kennen,
und mit Namen sie benennen.
Ich möchte sie begrüßen,
die herben, die bösen, die süßen.
Ich weiß, sie sind ein Teil von Dir,
drum zeig sie mir.

Keine wird von mir vertrieben,
ich werde jede einzelne lieben.
Lass Dich einfach gehen,
ich möchte Dich verstehen.
Du musst Dich nicht verstecken,
ich liebe Deine Ecken,
hab sie auch gleich erkannt,
wenn ich sie auch erst spät verstand.

Mir ist nur eines wichtig,
alles andere ist nichtig,
dass Du Du selbst sein kannst.
Es macht mir keine Angst,
ich mache mir nur Sorgen,
um das, was tief verborgen,
noch in Dir schlummern mag,
Dich quälend, Tag für Tag.

All Deine Facetten,
die bösen und die netten,
sind mir inzwischen so vertraut,
hab hinter die Fassade geschaut.
Wer weiß, was ich noch find.
Liebe macht nicht blind.
Habe viel gesehen,
versuch es zu verstehen.

© Chérie de Louis

Informationen zum Gedicht: Seelenwanderer

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21.04.2010
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