Triebwerk

Ein Gedicht von Corvin Ho
Sie ging zum Strand und küsste entfacht
stand bis zum Nabel in formlosem Berg
atmet ihn und war sofort darin verloren
sanft stieg sie herab die grünen Deiche

Er ging spazieren, mitten durch die Nacht
zu sehen der Feier schönstes Feuerwerk
erklomm den Platz, den er hatte auserkoren
fand dort eine kalte, aufgedunsene Leiche

Das Salz im Mund wurde ihr wie einen Knebel
bei sich ein Papier, nass und sehr schlicht
so duckte er sich neugierig zu ihr runter
ihre Augen leer, wie eine bodenlose Schlucht

Den Deich umgab ein feiner, nasser Nebel
vergessen war des wilden Feuer Licht
er ging den Deich zum Meer hinunter
auf dem Brief thront nur ein Wort: Sehnsucht

Informationen zum Gedicht: Triebwerk

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16.05.2016
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