Messen

Ein Gedicht von Christoph Hartlieb
Jahrtausende und Augenblicke –
Gott misst nicht, er umfasst die Zeit;
er ist die Klammer, ist die Brücke
von Zukunft und Vergangenheit.

Seitdem der Mensch die Uhr erfunden,
seitdem er Zeiten messen kann,
sei`s in Minuten, sei´s in Stunden,
zieht ihn das Messen in den Bann.

Er misst Entfernungen, Gewichte,
misst Leistungen, Erfolge, Geld,
persönliche und Weltgeschichte,
was Konsumenten so gefällt.

Erst dann kann er sich selber loben,
wenn er´s in ein System gebracht.
Zeigt eine Kurve steil nach oben,
freut er sich der gewach´nen Macht.

Doch wahres Glück lässt sich nicht messen,
Glück ist zu sperrig und zu klein.
Du musst das Messen erst vergessen,
dann kannst du wahrhaft glücklich sein.

Informationen zum Gedicht: Messen

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22.08.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Christoph Hartlieb) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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