Das Netz der Welt

Ein Gedicht von Anita Namer
Manchmal denke ich mir…
Von klein auf lernen wir….auf das Gleichgewicht, den Ausgleich zu achten.
Wenn ich dir etwas schenke, möchte ich von dir auch etwas bekommen.
Wenn nicht – stehst du in meiner Schuld.
Bekommen wir selbst etwas geschenkt - glauben wir - etwas zurück schenken zu müssen.
Beschenkt sein - wird zur Pflicht.
Was macht das?
Keiner ist frei. Jeder fühlt sich an irgendetwas gebunden.

Was aber – wenn das Spiel ganz anders gedacht ist?
Wenn es IMMER einen Ausgleich gibt?

Ja, vielleicht nicht durch denjenigen, dem wir etwas geschenkt haben.
Vielleicht nicht durch uns - die wir etwas geschenkt bekamen.
Was auch immer es ist, es kann sehr vielseitig sein.
Was – wenn alles noch viel Größer ist – das Netz der Welt viel viel weiter gespannt ist?
Was, wenn du von jemandem etwas geschenkt bekommst, den du nicht mal kennst?
Was, wenn du einfach mal schenkst - einfach, weil du was zu schenken hast, oder der Freude wegen?
Was - wenn von irgendwoher etwas kommt...
Etwas, womit du nicht gerechnet hast, vielleicht etwas, das für kein Geld der Welt zu kaufen ist...
Etwas, das dich unendlich reich beschenkt....das kann durchaus auch ein Lächeln sein.
Wie spannend ist es, wenn da plötzlich etwas kommt, von dem du keine Ahnung hast?
Wie frei fühlt es sich an, wenn du dem Himmel erlaubst,
dir mit seinen Ideen und seiner Großartigkeit zu imponieren?

Alles hat mit Freiheit zu tun - der Freiheit, die wir uns selbst schenken.

© A. Namer

Informationen zum Gedicht: Das Netz der Welt

58 mal gelesen
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17.09.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Anita Namer) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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