Herbstabend

Ein Gedicht von Alke Jeskulke
Eingehüllt von ihrer Wolkendecke
Verschlief die Sonne den Tag im Verstecke.
Gegen Abend ist sie kurz auf gewacht.
Hat ihre Wolkendecke ganz sacht
gelupft, und sich getraut
schräg von unten auf die Erde geschaut.
Dabei hat sie mit ihrem feurigen Strahl
in pures Gold getaucht Berg und Tal.
Das Wasser im See blitzt wie Silbergeschmeide.
Geschmückt mit Blättern der Trauerweide.
Und der Ahorn, der vor dem Hause steht,
heute Abend im schönsten Purpur Rot geht!
Die alte Eiche trägt ihr braunes Kleid.
Birken wiegen sich, zum Tanze bereit
in ihrem zitronengelben Blättergewand.
Hagebutten reichen sich zum Reigen die Hand.
Dann versinkt die Sonne Schritt für Schritt
und nimmt ihr Licht, ihre Wärme mit.
Dämmerung macht sich im Festsaal breit.
Die Gäste verlieren ihr farbiges Kleid,
gehen fröstelnd zur nächtlichen Ruh.
Decken sich mit Herbstnebel zu.
Alke Bolte 2011

Informationen zum Gedicht: Herbstabend

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08.09.2013
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Alke Jeskulke) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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