Die Ölsardine

Ein Gedicht von Alke Jeskulke
Die Geschichte von einer Sardine,
welche die Welt des Heringsschwarms verändern wollte.

In eines Herings Schwarmes Menge
erschien einst eine Ölsardine.
War not amused von dem Gedränge.
So sprach sie dann, mit ernster Mine:
„Ich weilte einst in fremden Ländern.
Weiß darum was man besser macht.
Ich möchte vieles hier verändern.
Habt nur auf meine Weisung Acht.“

So sprach sie, ruderte dann heftig
mit ihren Flossen hin und her.
Dabei stieß sie die Nachbarn kräftig.
Kam diesen ständig in die Quer.
Den Nachbarn hat das nicht gefallen,
die schwärmen lieber einheitlich
um all die gallertartgen Quallen
so schützen sie vor Feinden sich.

Doch unsre kleine Ölsardine
konnte das alles nicht verstehn.
Sie machte eine finstre Mine.
Meinte, es müsst auch anders gehn.
Sie sei schon so weit rum gekommen.
Selbst in der Dose war sie schon,
als sie in Öl ihr Bad genommen.
Doch sie erzählt nicht gern davon.


Der Schwarm zog weiter seine Kreise
durchs Meer voll Kraft und Energie
nach seiner altbewährten Weise.
Zu der Sardine sprachen sie:
„Warum willst Du hier etwas ändern?
Wir fühlten uns bis her ganz wohl
es zog uns nicht nach fernen Ländern.
Verstehen nicht, was das wohl soll.

Wir lassen uns als Rollmops rollen
Nach Bismarck hat man uns benannt.
In Salz wir uns lang halten sollen.
Nen Bückling machen wir, - charmant!
Uns gibt’s im Fass, und gibt es lose,
Man legt uns auch in Soßen ein,
Nur Deine Ölsardinendose,
ist für uns Heringe zu klein!

A.Bolte Januar 2011

Informationen zum Gedicht: Die Ölsardine

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10.07.2013
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