Kommentare zum Gedicht von "Gemach, gemach!"

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2. Eintrag von Gast 06.08.2025 um 10:32

Liebe Frau Rischanek,
ich schreibe selten Kommentare, jedoch hat mich Ihr ausdrucksstarkes Gedicht sehr beeindruckt. Wir alle müssen mit dem Älterwerden umgehen und spätestens ab Achtzig, greifen jene Gedanken insbesondere. Ich weiß wovon ich rede, habe meine Eltern gepflegt und bin nun selbst ziemlich alt. Jedoch bin ich sozial gut beschützt; habe Kinder, Enkel, Freunde, Nachbarn und darf noch eine große Liebe erleben.
Danke für Ihre tiefgründige Aussage über das Alter, das immer Älterwerden.... und die Zeit die dann verrinnt. Sinnvoll oder nicht.
Herzliche Grüße,
Christine Biermann.
Dein Kommentar:
Liebe Frau Biermann,

es sind gerade solche Kommentare wie der Ihrige, die mich als Lyrikerin zutiefst erfreuen, so verneige ich mich still!
Wenn Gedankenbänder genau so ankommen, wie sie vom Verfasser erdacht waren, so ist es, auch bei Themen die ein kleinwenig zum Nachdenken anregen sollen, immer erbaulich für den, der sie festhielt.
Ich hätte auch eine Art Autorenkommentar, oder Erklärung zum Text im Vorfeld abgeben können, habe dies jedoch nicht getan, da ich die Unvorhergenommenheit des Lesers nicht beeinflussen wollte. Nunmehr jedoch im Rekommentieren, möchte ich ein bisschen erzählen, warum es zu diesem Text kam: Ich bin in meiner unmittelbaren Umgebung (Tante im 99!-ten) damit konfrontiert, wie sehr die Zahl an Jahren und ich meine fast 99 sind schon recht beachtlich, trotzdem mitunter zur Nachdenklichkeit und Belastung werden können. In ihrem Fall kam sie bis Jahresbeginn völlig ohne jegliche fremde Hilfe aus und das seit über 3o Jahren in denen sie völlig alleine lebt, um nunmher nach einem erfolgreich operierten Oberschenkelhalsbruch, auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Ich wohne leider über 13o km entfernt und so ist es mir, als einzige hier lebende Verwandte, nur einmal die Woche möglich, sie mit Einkäufen ect. zu versorgen. Auf einen Pflegeplatz wird nunmehr gewartet, die tägliche Betreuung ist ihr dabei zutiefst zuwider...das Aufgeben der Wohnung in die sie Sylvester 1939/40 einzog denkbar problematisch.
Sie können sich wirklich glücklich schätzen, im familiären Umfeld gut aufgehoben zu sein, das war früher im Familienverband üblich, heutzutage jedoch in den meisten Fällen nicht mehr, bedauerlicherweise.
Mir wurde vorausgesagt, ich würde auch einmal sehr sehr alt werden, wie es dann bei mir selbst aussehen wird steht auf einem ganz anderen Blatt da ich völlig anhanglos bin. Vielleicht erfreue ich dann liebe Mitbewohner einer Senioreneinrichtung mit meinen Gedanken, Gedichten und Lesungen so es mir dann noch möglich ist sie aufzuschreiben und festzuhalten - wer kann schon sagen.

Ein herzliches Dankeschön, alle meine Gedichte, aber auch viele von lieben Poetenfreunden und natürlich Klassiker kann man sich auch anhören auf meinem YouTube Kanal.
Liebe Grüße und alles erdenklich Gute für Sie und Ihre Lieben!
Uschi Rischanek
1. Eintrag von Katzenovia 04.08.2025 um 23:53

Liebe Uschi,
es ist so schön, Dich auch hier zu sehen und Deine wunderschönen und berührenden Gedichte lesen zu dürfen.
Herzliche Grüße aus der Ferne
von einer Katze

Was wären wir, wenn wir auch Flügel hätten,
die hoch uns schwängen in eine neue Zeit,
zu jenen lang ersehnten Ruhestätten,
doch ist der Weg dorthin noch fern, noch weit.

Wir messen uns an all den Jahren,
die wir gelebt, gelacht, die uns getragen,
an denen wir noch die Erinnerung bewahren,
an das, was wir gewesen, um neu zu wagen.
Dein Kommentar:
Hallo Kätzchen,

ich freue mich ebenfalls, wenngleich du mich ein bisschen rätseln lässt... ) obwohl deine Art des Schreibens mir mehr als bekannt vorkommen mag. Herzlichen Dank für die wunderbare Weiterführung.

Wer kann schon sagen, was wir einmal wohl im Himmelweit -
um aufzustiegen, ganz hoch hinauf durch Raum und Zeit.
Mag es vielleicht dort gar ein Anderland nur geben,
wonach wir hier im Diesseits doch so sehr wollt streben.

In all den Jahren, all dem unendlichem Sein,
war vieles manchmal nicht nur schöner Schein.
Durch dieses Tor durch das wir einst gekommen als wir klein,
Durch eben jenes wird im Irgendwann erneut zu schreiten sein.

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