| Titel | ||||
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| 22 | Einsame Wege | |||
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Vorschautext: Wenn du auf einsamen Wegen gehst, vom mitleidlos strömenden Regen durchnässt, und kein Vogelgesang erschallt, wird dir innerlich bang und kalt. Kein wärmender Sonnenstrahl dringt durch die Wolken ins Tal. ... |
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| 21 | Reich der Träume | |||
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Vorschautext: Gern flücht’ ich mich ins Reich der Träume. Da öffnen sich unendliche Räume für das Sprudeln der Phantasie, und weil dort reale Zwänge nie den freien Flug der Gedanken hemmen und Regeln und Vorschriften mich beklemmen, kann ich mich nach Belieben ausbreiten, mir eine Welt nach Wunsch bereiten, die ich mit allen Sinnen erfasse, von der ich mich berauschen lasse. ... |
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| 20 | Ich bin | |||
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Vorschautext: Ich bin kein Vogel, der fliegt, kein sanfter Wind, der dich wiegt, kein Quell auch, der nie versiegt, nur innig an dich geschmiegt, ein Wesen, dem an dir liegt. Ich bin kein Vogel, der singt, kein Licht, das durchs Dunkel dringt, kein Wort, das die Fragen bezwingt, nur von deinem Dasein umringt, eine Glocke, die fast zerspringt. ... |
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| 19 | Ostern | |||
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Vorschautext: Kann es sein, dass bald Frühling ist? Gestern war das Wetter noch trist. Der Märzwind wehte eisig und rau, die Wolken hingen tief und grau. Kann es sein, dass bald Frühling ist und endlich vorbei geht des Winters Frist? Weithin sieht man noch seine Spuren auf den trostlos verödeten Fluren. Kann es sein, dass bald Frühling ist? Gestern hing noch der heilige Christ ... |
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| 18 | Lebenslust | |||
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Vorschautext: Rot blüht der Mohn auf weiter Flur. Wie reich beschenkt uns die Natur! Wonach auch immer mein Herz verlangt, die Sonne hoch am Himmel prangt. In den Sträuchern zwitschern Meisen die laut die Lust am Dasein preisen. Wie klein ist doch oft unser Mut! Sieh nur, wie der Schönheit Flut sich über diese Welt ergießt. Ein Narr ist, wer sie nicht genießt. ... |
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| 17 | Abendkühle | |||
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Vorschautext: Nach des Tages Schwüle tut die Abendkühle Geist und Körper wohl, die noch immer voll sind von den vielen Eindrücken, die den Sinn ersticken, indem ins Bewusstsein sie dringen, und dort um Beachtung ringen. Meinen Geist zu entschlacken, alles wegzupacken, ... |
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| 16 | Gewitter | |||
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Vorschautext: Schwarze Wolken machen den Tag zur Nacht. Mein Finger berührt deine Lippen ganz sacht. Alle stöhnen unter der lastenden Hitze. Du neckst mich mit deiner Zungenspitze. Noch immer herrscht in der Luft eine drückende Schwüle. Während ich in deinen Haaren wühle, zucken am Himmel die ersten grellen Blitze. Macht es dir nichts, dass ich fürchterlich schwitze? Mit trotziger Wut der nahe Donner grollt. Du hast nie viel von mir gewollt. ... |
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| 15 | Insel des Friedens | |||
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Vorschautext: Manchmal lebe ich auf einer Insel des Friedens. Es gibt nichts Schöneres. Dann gleitet die Welt mit ihrem eitlen Getriebe wie ein Floß in der Ferne an mir vorbei und ihr Geschrei verhallt in der gelassenen Weite meiner Seele. Dann breitet sich Ruhe über mein Denken. Regungslos lausche ich der Stimme der Stille, tauche die Stirn in die Kühle der Nacht und erfrische mich am Tau der Gedanken, die in glitzernden Tropfen, kostbaren Perlen gleich, ... |
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| 14 | Mondlicht | |||
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Vorschautext: Voll und hell thront der Mond am nächtlichen Himmel, wirft seinen Widerschein als Abglanz ewiger Schönheit auf die Welt. Seine Strahlen senken sich in meine Seele, lassen sie erklingen wie ein Glockenspiel, von einem sanften Hauch berührt. Ich möchte sie trinken wie schweren Wein, mich berauschen an ihrem Frieden. Tiefe Ruhe umfängt meine Brust und löscht die sengende Glut meines verlangenden Herzens. |
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| 13 | Weitergehen | |||
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Vorschautext: Es bleibt die Zeit nicht stehen. Wir müssen weitergehen und nach vorne sehen. Sich nicht umzudrehen ist des Lebens Gebot; denn ansonsten uns droht im gestern zu verharren, rückwärts nur zu starren auf das, was früher war. Wenn du am Ende gar ... |
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| 12 | Sinnbild | |||
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Vorschautext: Ein Blümchen steht am Straßenrand allein, still, einsam und verkannt. Blüht unverdrossen vor sich hin, fragt nicht nach seines Daseins Sinn. Auch ich bin in meinem Leben oft von Einsamkeit umgeben. Doch fühle ich mich wohl dabei, Allein zu sein setzt Kräfte frei. Drum seid willkommen, stille Stunden, in denen ich oft Trost gefunden, ... |
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| 11 | Sommernächte | |||
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Vorschautext: was zu seinem Glück er braucht. Mit den Joints, die wir geraucht, philosophierten wir ohne Schranken, brachten das Weltgefüge ins Wanken allein mit unsrer Gedanken Kraft. Doch als schließlich der Morgen anbrach, wurden wir müde und sehnten nach dem Bett uns. Wir waren völlig geschafft. Da befiel uns der große Kater, und das ganze Welttheater ... |
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| 10 | Verschmelzung | |||
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Vorschautext: An Tagen wie diesen, an denen die Sonne vom Himmel brennt und kein Erbarmen mit uns Schatten Suchenden kennt, bin ich auch im Inneren völlig ausgebrannt. Nur noch ein Schatten seiner selbst ist mein Verstand. Die Sonnenglut hat mein Hirnschmalz gänzlich ausgesaugt Mein Geist ist erschlafft, vertrocknet, verdorrt und ausgelaugt. Während ich in der schwülen, unerträglichen Hitze alle Viere von mir strecke und grässlich schwitze, breitet sich Lethargie wie ein Ölfleck in mir aus. Den Kopf anzustrengen und nachzudenken ist mir ein Graus. ... |
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| 9 | Heilige Nacht | |||
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Vorschautext: Wieder jährt sich still die Nacht, die der Welt das Licht gebracht. In uns regt sich Seligkeit, weichen Gram und Bitterkeit, und ein Friede macht sich breit in den Herzen, groß und weit, die sich freudig selbst verschenken und beglückt sind vom Gedenken ans Geheimnis jener Nacht, als im Stall, vom Ochs’ bewacht, ... |
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| 8 | Weihnachtszauber | |||
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Vorschautext: Kann es noch einmal Weihnachten für uns werden wie früher, als wir mit glänzenden Augen hörten, dass himmlischer Jubel einstmals ertönte auf Erden und Hirten zur Krippe eilten mit ihren Herden, das Christkind zu schauen mit ehrfurchtsvollen Gebärden? So hallt es wider aus fernen Kindertagen, als wir die Geschichten aufsogen, ohne zu fragen, staunend, die Augen geblendet vom Lichterglanz der Kerzen und von der Reflexe schimmerndem Tanz im Rund der Kugeln, baumelnd am Weihnachtsbaum, ... |
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| 7 | Schwebende Tage | |||
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Vorschautext: Die schwebenden Tage zwischen den Jahren sind eine Zeit zum Innehalten und um sich zu fragen, was vom alten Jahr uns beglückt hat und was wir bewahren wollen für unser weiteres Leben. Es ist eine Auszeit, die wir uns schenken, um uns zu besinnen und nachzudenken über das, was wir ernsthaft erstreben. Diese Tage, die uns erheben, aus dem täglichen Tun und Treiben, ... |
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| 6 | An Silvester | |||
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Vorschautext: Und wieder hat ein Jahr vollendet seine Bahn, der ew’gen Harmonie des Kosmos untertan. Was hoffnungstrahlend wie ein Meteor begann, verblasste schnell, bis unversehens es verrann. Der Lauf der Welt, er ist nicht aufzuhalten, nichts bleibt jemals immer nur beim Alten. Wir wirbeln mit der Erde durch die Zeit, atemlos vor Schwindel und Trunkenheit. Was wird bleiben von den vielerlei Dingen, die im letzten Jahr kamen und bald wieder gingen? ... |
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| 5 | Zu Neujahr | |||
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Vorschautext: Das neue Jahr ist lärmend angebrochen, begrüßt mit Böllerschüssen und Raketen. Gesundheit, Liebesglück, Erfolg, Moneten in Fülle führt es im Gepäck. Versprochen! Vielleicht jedoch auch nicht. Wer weiß das schon? Die Zukunft ist wie immer ungewiss. Und manchmal bist du selbst das Hindernis, das dir den Weg verstellt zu reichem Lohn. Erst jedenfalls bleibt alles, wie es war. Es wäre ja schon ziemlich sonderbar, ... |
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| 4 | Unfrohe Weihnacht | |||
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Vorschautext: Wie kann die Weihnachtstage ich genießen und singen froh „Gott in der Höh’ sei Ehre“, wenn unterdessen knattern die Gewehre und Menschenkinder aufeinander schießen? Im Angesicht von Krieg und Blutvergießen soll stehen uns der Sinn nach Fröhlichkeit? Nein, zum Frohlocken ist es nicht die Zeit, wenn anderswo verzweifelt Tränen fließen und an so vielen Orten hier auf Erden, wo nach der Engel Wort soll Frieden werden, ... |
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| 3 | Drei Könige | |||
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Vorschautext: Drei Könige folgten dem Stern und landeten in einem Stall. Dort fanden sie Gott, den Herrn, den Herrscher über das All, als Säugling, gebettet auf Stroh in einer Krippe liegend. Ihr Befremden besiegend, fielen von Herzen froh sie auf die Knie und brachten dem Kind, statt es zu verachten, ... |
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