Profil von Roman Tieck

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Anzahl Gedichte: 62
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Gedichte gelesen: 7.207 mal
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Titel
22 Einsame Wege
Vorschautext:
Wenn du auf einsamen Wegen
gehst,
vom mitleidlos strömenden Regen
durchnässt,
und kein Vogelgesang
erschallt,
wird dir innerlich bang
und kalt.

Kein wärmender Sonnenstrahl
dringt
durch die Wolken ins Tal.
...
21 Reich der Träume
Vorschautext:
Gern flücht’ ich mich ins Reich der Träume.
Da öffnen sich unendliche Räume
für das Sprudeln der Phantasie,
und weil dort reale Zwänge nie

den freien Flug der Gedanken hemmen
und Regeln und Vorschriften mich beklemmen,
kann ich mich nach Belieben ausbreiten,
mir eine Welt nach Wunsch bereiten,

die ich mit allen Sinnen erfasse,
von der ich mich berauschen lasse.
...
20 Ich bin
Vorschautext:
Ich bin kein Vogel, der fliegt,
kein sanfter Wind, der dich wiegt,
kein Quell auch, der nie versiegt,
nur innig an dich geschmiegt,
ein Wesen, dem an dir liegt.

Ich bin kein Vogel, der singt,
kein Licht, das durchs Dunkel dringt,
kein Wort, das die Fragen bezwingt,
nur von deinem Dasein umringt,
eine Glocke, die fast zerspringt.

...
19 Ostern
Vorschautext:
Kann es sein, dass bald Frühling ist?
Gestern war das Wetter noch trist.
Der Märzwind wehte eisig und rau,
die Wolken hingen tief und grau.

Kann es sein, dass bald Frühling ist
und endlich vorbei geht des Winters Frist?
Weithin sieht man noch seine Spuren
auf den trostlos verödeten Fluren.

Kann es sein, dass bald Frühling ist?
Gestern hing noch der heilige Christ
...
18 Lebenslust
Vorschautext:
Rot blüht der Mohn auf weiter Flur.
Wie reich beschenkt uns die Natur!
Wonach auch immer mein Herz verlangt,
die Sonne hoch am Himmel prangt.

In den Sträuchern zwitschern Meisen
die laut die Lust am Dasein preisen.
Wie klein ist doch oft unser Mut!
Sieh nur, wie der Schönheit Flut

sich über diese Welt ergießt.
Ein Narr ist, wer sie nicht genießt.
...
17 Abendkühle
Vorschautext:
Nach des Tages Schwüle
tut die Abendkühle
Geist und Körper wohl,
die noch immer voll

sind von den vielen Eindrücken,
die den Sinn ersticken,
indem ins Bewusstsein sie dringen,
und dort um Beachtung ringen.

Meinen Geist zu entschlacken,
alles wegzupacken,
...
16 Gewitter
Vorschautext:
Schwarze Wolken machen den Tag zur Nacht.
Mein Finger berührt deine Lippen ganz sacht.
Alle stöhnen unter der lastenden Hitze.
Du neckst mich mit deiner Zungenspitze.

Noch immer herrscht in der Luft eine drückende Schwüle.
Während ich in deinen Haaren wühle,
zucken am Himmel die ersten grellen Blitze.
Macht es dir nichts, dass ich fürchterlich schwitze?

Mit trotziger Wut der nahe Donner grollt.
Du hast nie viel von mir gewollt.
...
15 Insel des Friedens
Vorschautext:
Manchmal lebe ich auf einer Insel des Friedens.
Es gibt nichts Schöneres.
Dann gleitet die Welt mit ihrem eitlen Getriebe
wie ein Floß in der Ferne an mir vorbei
und ihr Geschrei
verhallt in der gelassenen Weite meiner Seele.
Dann breitet sich Ruhe über mein Denken.
Regungslos lausche ich der Stimme der Stille,
tauche die Stirn in die Kühle der Nacht
und erfrische mich am Tau der Gedanken,
die in glitzernden Tropfen,
kostbaren Perlen gleich,
...
14 Mondlicht
Vorschautext:
Voll und hell
thront der Mond am nächtlichen Himmel,
wirft seinen Widerschein
als Abglanz ewiger Schönheit auf die Welt.
Seine Strahlen senken sich in meine Seele,
lassen sie erklingen wie ein Glockenspiel,
von einem sanften Hauch berührt.
Ich möchte sie trinken wie schweren Wein,
mich berauschen an ihrem Frieden.
Tiefe Ruhe umfängt meine Brust
und löscht die sengende Glut
meines verlangenden Herzens.
13 Weitergehen
Vorschautext:
Es bleibt die Zeit nicht stehen.
Wir müssen weitergehen
und nach vorne sehen.
Sich nicht umzudrehen

ist des Lebens Gebot;
denn ansonsten uns droht
im gestern zu verharren,
rückwärts nur zu starren

auf das, was früher war.
Wenn du am Ende gar
...
12 Sinnbild
Vorschautext:
Ein Blümchen steht am Straßenrand
allein, still, einsam und verkannt.
Blüht unverdrossen vor sich hin,
fragt nicht nach seines Daseins Sinn.

Auch ich bin in meinem Leben
oft von Einsamkeit umgeben.
Doch fühle ich mich wohl dabei,
Allein zu sein setzt Kräfte frei.

Drum seid willkommen, stille Stunden,
in denen ich oft Trost gefunden,
...
11 Sommernächte
Vorschautext:
was zu seinem Glück er braucht.
Mit den Joints, die wir geraucht,
philosophierten wir ohne Schranken,
brachten das Weltgefüge ins Wanken

allein mit unsrer Gedanken Kraft.
Doch als schließlich der Morgen anbrach,
wurden wir müde und sehnten nach
dem Bett uns. Wir waren völlig geschafft.

Da befiel uns der große Kater,
und das ganze Welttheater
...
10 Verschmelzung
Vorschautext:
An Tagen wie diesen, an denen die Sonne vom Himmel brennt
und kein Erbarmen mit uns Schatten Suchenden kennt,
bin ich auch im Inneren völlig ausgebrannt.
Nur noch ein Schatten seiner selbst ist mein Verstand.

Die Sonnenglut hat mein Hirnschmalz gänzlich ausgesaugt
Mein Geist ist erschlafft, vertrocknet, verdorrt und ausgelaugt.
Während ich in der schwülen, unerträglichen Hitze
alle Viere von mir strecke und grässlich schwitze,

breitet sich Lethargie wie ein Ölfleck in mir aus.
Den Kopf anzustrengen und nachzudenken ist mir ein Graus.
...
9 Heilige Nacht
Vorschautext:
Wieder jährt sich still die Nacht,
die der Welt das Licht gebracht.
In uns regt sich Seligkeit,
weichen Gram und Bitterkeit,

und ein Friede macht sich breit
in den Herzen, groß und weit,
die sich freudig selbst verschenken
und beglückt sind vom Gedenken

ans Geheimnis jener Nacht,
als im Stall, vom Ochs’ bewacht,
...
8 Weihnachtszauber
Vorschautext:
Kann es noch einmal Weihnachten für uns werden
wie früher, als wir mit glänzenden Augen hörten,
dass himmlischer Jubel einstmals ertönte auf Erden
und Hirten zur Krippe eilten mit ihren Herden,
das Christkind zu schauen mit ehrfurchtsvollen Gebärden?

So hallt es wider aus fernen Kindertagen,
als wir die Geschichten aufsogen, ohne zu fragen,
staunend, die Augen geblendet vom Lichterglanz
der Kerzen und von der Reflexe schimmerndem Tanz

im Rund der Kugeln, baumelnd am Weihnachtsbaum,
...
7 Schwebende Tage
Vorschautext:
Die schwebenden Tage zwischen den Jahren
sind eine Zeit zum Innehalten
und um sich zu fragen, was vom alten
Jahr uns beglückt hat und was wir bewahren

wollen für unser weiteres Leben.
Es ist eine Auszeit, die wir uns schenken,
um uns zu besinnen und nachzudenken
über das, was wir ernsthaft erstreben.

Diese Tage, die uns erheben,
aus dem täglichen Tun und Treiben,
...
6 An Silvester
Vorschautext:
Und wieder hat ein Jahr vollendet seine Bahn,
der ew’gen Harmonie des Kosmos untertan.
Was hoffnungstrahlend wie ein Meteor begann,
verblasste schnell, bis unversehens es verrann.

Der Lauf der Welt, er ist nicht aufzuhalten,
nichts bleibt jemals immer nur beim Alten.
Wir wirbeln mit der Erde durch die Zeit,
atemlos vor Schwindel und Trunkenheit.

Was wird bleiben von den vielerlei Dingen,
die im letzten Jahr kamen und bald wieder gingen?
...
5 Zu Neujahr
Vorschautext:
Das neue Jahr ist lärmend angebrochen,
begrüßt mit Böllerschüssen und Raketen.
Gesundheit, Liebesglück, Erfolg, Moneten
in Fülle führt es im Gepäck. Versprochen!

Vielleicht jedoch auch nicht. Wer weiß das schon?
Die Zukunft ist wie immer ungewiss.
Und manchmal bist du selbst das Hindernis,
das dir den Weg verstellt zu reichem Lohn.

Erst jedenfalls bleibt alles, wie es war.
Es wäre ja schon ziemlich sonderbar,
...
4 Unfrohe Weihnacht
Vorschautext:
Wie kann die Weihnachtstage ich genießen
und singen froh „Gott in der Höh’ sei Ehre“,
wenn unterdessen knattern die Gewehre
und Menschenkinder aufeinander schießen?

Im Angesicht von Krieg und Blutvergießen
soll stehen uns der Sinn nach Fröhlichkeit?
Nein, zum Frohlocken ist es nicht die Zeit,
wenn anderswo verzweifelt Tränen fließen

und an so vielen Orten hier auf Erden,
wo nach der Engel Wort soll Frieden werden,
...
3 Drei Könige
Vorschautext:
Drei Könige folgten dem Stern
und landeten in einem Stall.
Dort fanden sie Gott, den Herrn,
den Herrscher über das All,

als Säugling, gebettet auf Stroh
in einer Krippe liegend.
Ihr Befremden besiegend,
fielen von Herzen froh

sie auf die Knie und brachten
dem Kind, statt es zu verachten,
...
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