Zukunftsträume einer Verkäuferin

Ein Gedicht von Ingrid Bezold
Ich glaube, nein, ich weiß es jetzt:
in einem Supermarkt in Hessen
ist die Verkäuferin verhext.
Das Zauberwort hat man vergessen.
 
Der Marktleiter schweigt vor sich hin
und hofft, ihr " Prinz" lässt auf sich warten;
denn sie ist hier der Hauptgewinn
und er mischt gutgelaunt die Karten.

*
 
Sie kennt sich gut mit Kräutern aus
und obendrein ist sie noch schlau,
mischt sich in Ruhe dann zuhaus
ganz ohne Prinz ein Trinkgebrau …..

*
 
Als Schäferin im grünen Klee
schielt sie nach Hühnern und den Ziegen.
Ein andermal sitzt sie am See
und möchte mit den Vögeln fliegen.
 
Den Pferden flüstert sie ins Ohr,
sie hätte einen Platz entdeckt
für Wintertage - dort am Tor,
wo sie die Gänse dann versteckt.
 
Der Hund entspannt sich unterdessen.
Die Katze schnurrt und döst dabei.
Sie werden auch nicht aufgegessen;
deshalb sind sie von Sorgen frei.

*

So möcht´ sie ihren Alltag sehen
und nicht mit Knorr und Maggi leben.
Durch Blumenwiesen will sie gehen
und Tieren gutes Futter geben.
 
Sie sagt Adieu zu ihrem Leiter,
weil sie der Zaubertrank befreit -
malt bunt ihre Geschichten weiter;
mit Frohsinn, Rente und viel Zeit.

 
(c) Ingrid Bezold
 

Informationen zum Gedicht: Zukunftsträume einer Verkäuferin

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07.11.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Bezold) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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