Unser Kind

Ein Gedicht von Maik Krebs
Unser Kind....


Ich lebe hier und du weit entfernt an einem anderem besseren Ort.
Oft schließe ich meine Augen und träume mich zu dir hin fort.
Viele Jahre sind seitdem vergangen lange ist es her..., und dennoch ruft mein Herz nach dir, es vermisst dich einfach so sehr.
Meine Seele sie vermisst ihr Gegenstück, sie sucht nach dir, auch in meinen Träumen, sie möchte einfach nur noch zu dir zurück.
Der Tag beginnt für mich in weiter früh, durch Rituale die ich mir selbst einst auferlegte halte ich immer an deinem Andenken fest, schalte das Lichtlein an und lege meine Hand auf deine Seite unseres Bettes, schließe die Augen und verspüre dich, deine Worte, deine Zärtlichkeiten das was du bist.
Wenn ich meine Augen wieder öffne, liegt ein Bild von dir auf deinem Kissen, es schaut mich an und ich kann einfach nicht anders, ich muss es jeden Morgen aufs neue Küssen.
Ich wünsche dir jedes mal einen guten Morgen, einen neuen Tag ohne Kummer und der Sorgen, sage zu dir ich liebe dich und das ich dich einfach so sehr vermiss, das ich ohne dich nicht mehr kann sein, das es weh tut ohne dich hier zu sein.
Abends wenn ich mich hernieder lege, hoffe ich auf diesen einen Traum,
wo ich dich endlich wieder in meinen Armen halte, wo alles so Perfekt ist....., einfach du und ich miteinander so vertraut.
Ich weiß es sind nur meine Träume, und dennoch ist es die einzige Möglichkeit dir nah zu sein, mit dir zusammen zu leben, das zu genießen was du bist für mich, wie einst zur schönsten Zeit.
Erwachen, das möchte ich nie, denn dann begreife ich jeden Tag aufs neue du bist nicht hier bei mir.
Ich wer schon längst vor langer Zeit zu dir gekommen, doch sie, unser Kind es lässt mich nicht. Sie schläft gerade in ihrem Zimmer und träumt bestimmt von dir.
Wenn ich sie wecke, sehe ich in ihr auch dich, diese Augen voller liebe, diesen Mund aus dem sie spricht...., guten Morgen Papa......., ich liebe dich..... .
Immer dann wende ich mich von ihr ab, meine Blicke wandern zu Boden, und eine Träne fällt hinab.
Schaue dann zu ihr hinauf, und sie blickt mich traurig an. Möchte mir meinen Kummer nicht anmerken lassen, greife nach ihr, nehme sie fest in meinen Arm.
Sie ist so wunderschön, so lieblich, zart und rein wie du. Sie ist der Grund warum ich noch nicht bei dir sein kann, sie ist der Grund für mein verbleib.
Ich vermisse dich jeden Tag aufs neue du die Liebe meines Seins, zu jeder Minute zu jeder dahin verstrichenen Stund in Ewigkeit du bist mein.
Einst haben wir uns gemeinsam durch das Leben gekämpft, und jeden so schweren Sieg errungen. Doch diesen einen Kampf hast du alleine ausgetragen, um jede kleine Schlacht gerungen.
Die Gegner waren dir oft zahlreich überlegen, die Krankheit jene sie schritt fort, ich konnte dir nicht mehr helfen nur deine schwache Hand halten, verspürte du gehst bald hin fort.
Es war an einem kalten September morgen, weit in der früh, ich nutzte jede Stunde an deiner Seite wer weiß wie lange noch, wer weiß wie viel Zeit uns noch beiden blieb.
Ganz leise schlich ich mich aus unserem Zimmer und ging hinunter in den Garten, die Luft erfüllt vom schweren Dunst, ganz behutsam betrat ich dein Heiligtum eine Wiese voller Rosen, dein ganzer Stolz all deine Kunst.
Die schönste brach ich ab vom Zweig, nahm sie mit hinein, bereitete uns das Frühstück vor, für dich für mich, für uns drei.
Ging hinauf zu unserem kleinen Sonnenschein, weckte sie ganz still und leis es sollte ja eine Überraschung für dich sein.
Ich nahm sie hoch auf meinen Arm, gab ihr die Rose in die Hand, dieses Funkeln in ihren Augen hält mich fest in ihrem Bann.
Sprach zu ihr, diese Blume sei für Mama komm wir wecken sie behutsam auf. Unsere kleine lächelte mich an und freute sich sehr darauf.
Ich stand vor der Tür zu meinem Herzen, gab der kleinen einen Kuss und trat ein. Voller Freude und Erwartung ging ich behutsam auf dich zu, zündete an das Licht, konnte bewundern deine Ruh... .
Wir setzten uns an deine Seite, ich gab dir auf die Wange einen Kuss, sprach zu dir ganz still und leise, das ich dich jetzt wecken muss.
Legte meine Hand in deine Haare, streichelte dir über dein Gesicht, welche Schönheit, welch ein wunderschönes Wesen du doch bist. Doch deine Haut so blass und hell, keine Regung deinerseits, meine Worte jene konnten dich nicht mehr erreichen, du hattest deinen Kampf verloren, bist gegangen den letzten Weg allein.......... .
Unsere Tochter in meinen Armen ich drückte sie so fest an mich, da nahm sie die Rose meiner Liebe und legte sie auf dein Gesicht. Papa sprach sie,...las mich runter, las mich zu Mama ganz geschwind, vielleicht kann ich sie für dich wecken, denn das schaffe ich, ganz bestimmt...... .
Ich legte sie in deine offenen Arme, und sie schmiegte sich fest an dich, sprach zu dir,.... Mama öffne deine Augen, Papa hat etwas für dich... . Sie legte ihre kleine Hand auf deine Wange, und sprach noch Minuten lang mit dir...., versuchte durch Worte, deine Augen zu öffnen doch es gelang ihr nicht mehr.
An jenem Tag hast nicht nur du den Kampf verloren, denn auch ich verlor, es sind die gemeinsamen Träume, die wir noch hatten Jahr für Jahr... . Es ist ein Mensch, der ging von mir die Frau, die Mutter du, die Liebe pur.
Ein Blatt der Rose dein, trage ich ständig bei mir, es soll mich stets daran erinnern was ich einst hatte und was ich in tiefer Trauer einst verlor.
Unsere kleine, sie kümmert sich mit all ihrer Liebe und Hingabe um deine Rosen, oft spricht sie mit ihnen über dich.
Und dann an jenem Tag im September, an deinem Tag des ungewollten gehen erblühen sie,
nur für DICH.



… Denn ich bin jener Moment, jene Zeile, jedes Wort © ...

Maik Krebs

Informationen zum Gedicht: Unser Kind

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25.08.2014
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