ÜBLE ... NACHREDEN

Ein Gedicht von Inge Wamser
Frau Held sagt zur Frau Wehe:
Wissen sie schon,
bei Meiers geht auseinander
die Ehe.

Frau Held: Das sage ich
ihnen im Vertrauen,
natürlich so Frau Wehe,
auf mein Stillschweigen
können se bauen.

Frau Wehe kaum um die Ecke,
erzählte es Frau Becke.

Auch sie verspricht:
Nein weitersagen
werd ich´s nicht.

Die Becke größte Tratsche
in dieser Ecke,
steht hinter einer Hecke
den Finger auf dem Mund,
tut´s ihrer Nachbarin kund.

So wird es weiter erzählt
in diesem Dorf,
wo jeder jeden kennt,
und gerne alle Namen nennt.

Nun geht Frau Beck noch
zu den Meiers
ganz empört,
erzählt was sie
von ihnen hat gehört.

Frau Meier
die in guter Ehe lebt
ist ganz betroffen,
war der die´s Gerücht
erfunden,
etwa besoffen?

Bin noch sehr glücklich
mit meinem Mann,
wer kann sowas erfinden
dann?

Von Scheidung keine Rede
ist,
hoffe das alles Gelüge
bald vergessen ist.

Sonst werden wir zieh´n
wo anders hin,
wo man ist mehr anonym.

Wer erzählt solche Lügen
über Menschen,
sollte bevor er spricht,
erst darüber nachdenken.

Informationen zum Gedicht: ÜBLE ... NACHREDEN

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09.09.2011
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