Spuk auf dem Zentralfriedhof in Wien
Ein Gedicht von
Peter Leitheim
Spuk auf dem Zentralfriedhof in Wien
www.leitheim-gedichte.de
Gedicht - Nr.742
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1874 – 2024
Die Wiener und ihre Liebe für Begräbnisse.
Über 330 Grabstellen – über drei Millionen - wurden dort seither begraben.
mit 2,5 Quadratkilometer Größe. Ab 1960 mit einer Großen Marmorhalle.
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Und alle fünfzig Jahre soll zur Mitternacht ein Totenfest der Verstorbenen stattfinden.
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Spuk auf dem „Zentralfriedhof“ in Wien
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Ein VIVAT dem Zentralfriedhof
ein Hoch auf seine Toten!
Zu wohnen ist für Lebende
dort ausnahmslos verboten!
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Zur Mitternacht ein Fest es gibt
dann alle sind geladen,
fast keiner mehr im Grabe liegt
im Wiener- „Gottesacker“ - Garten
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All Fünfzig Jahr da wird gestellt
„a Party“ für „die Toten“,
den vielen Toten dies, gefällt
so Abwechselung wird angeboten.
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In Simmering da kommt zur Mitternacht
das Leben - zu den Toten.
Die große Marmorhalle, wer hätte es gedacht
wird dann als Tanzsaal angeboten.
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Zur Mitternacht zur Geisterstunde
das wilde „Treiben“ fängt dann an.
Dann tanzen die Toten in froher Runde
es führt Regie der „Knochenmann“.
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Es herrscht dort Stimmung - liebe Leute
wie es zu Lebzeiten nie war.
Den meisten Toten feiern heute
dass - 250ste - Friedhof Jahr.
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Man lacht und tanzt und hat viel Spaß
bewegt, die morschen Glieder.
Und regnet es -wird man halt nass
was keinem ist zu wieder.
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Hans Moser singt sein Reblauslied
der Strauß spielt manchen Walzer.
Man trinkt aus Urnen, Wein sehr viel
bis dass es macht’s an Schnalzer.
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Die Musik ist dann sofort aus
am Himmel, die Stern glänzen,
der Knochenmann am Totenhaus
winkt mahnend mit zwei Sensen.
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Denn draußen schlägt - laut Grabkapelle `
zur Nacht die erste Stund.
und alle schlüpfen nun ganz schnelle
zurück in ihre Gräber - Schlund.
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Selbst wenn es draußen lausig, kalt
im Grab es bisschen feucht,
im Eichensarg es trocken, warm
manch Grab - Laterne – leuchtet.
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Ein „VIVAT“ dem Zentralfriedhof!
Ein Hoch auf seine Toten!
Zu wohnen ist` für Lebende
dort ausnahmslos verboten
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Leitheim-Gedichte
2024
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