Sehnsucht

Ein Gedicht von Kellerkind
Wenn ich ein Blättlein wär, möchte ich fliegen,
möcht noch nicht müde am Wegesrand liegen,
möchte noch wirbeln hoch in die Luft
bis mich der Schöpfer zum Schlafen ruft.
Und wenn der Wind mich müd geweht,
dann sterbend noch mein Stimmchen fleht,
mein Blätter-Stimmchen raschelnd fein:
"Herr Jesus Christ, erbarm Dich mein."

Wenn ich ein Glöcklein wär, möchte ich klingen,
möcht in der Abendstund eintönig singen,
möchte noch singen von Freud und Schmerz,
dass ich noch rührte manches Herz.
Solange noch das Kirchlein seht,
das Pappellaub im Winde weht,
für alle fleht das Glöcklein klein:
"Herr Jesus Christ, erbarm Dich mein."

Informationen zum Gedicht: Sehnsucht

45 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
05.11.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Kellerkind) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige