Rotes Veilchen
Ein Gedicht von
Waldgeist
Mitten im violetten Blütenmeer steht das rote Veilchen ganz allein,
es hebt sich von allen anderen ab
aber ist genauso klein,
genauso schön und genauso zart
wie jedes andere Veilchen Blütenblatt
Es hält jedes rauschende Gewitter stand
und schmückt ihn aus - den trüben einfältigen menschlichen Verstand
Doch trotzdem wird es als erstes erblickt und danach gepflückt
Als erstes geliebt als erstes verletzt
und danach lieblos in die Vase am Küchentisch gesetzt
Es soll jetzt bloß mehr als Deko dienen,
und ab und zu ein lächelndes Bewundern kriegen
Doch was fühlt das rote Veilchen selbst?
Liebe und Zuneigung sind ihm fremd,
es fühlt sich anders und ausgeschlossen
aber ist tief in jedes Menschen Herzen verschlossen
Aber niemand weiß wie es dem Veilchen wirklich geht,
niemand gibt es der es wirklich versteht,
weil es anders ist
weil es besonders ist
Alle anderen Veilchen fragen sich,
wie so etwas möglich ist
und ob das rote Veilchen vielleicht doch ein kleines Wunder ist
Sie wollen so wie das rote Veilchen sein,
doch sie schaffen es nicht
und schauen zu wie das rote Veilchen strahlt
im warmen Sonnenlicht
Dann sind sie neidisch auf das rote Veilchen,
sie wollen es nicht
und schauen zu wie es ihretwegen innerlich zerbricht
Aber wäre das Veilchen blau oder violett
passend im Blütenbett
könnte es nicht allen zeigen
dass viele um die Einzigartigkeit neiden
Die Einzigartigkeit die uns beweist
dass man geliebt wird egal welches Bild man anderen zeigt
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