Mein erstes Buch (aus: LEICHT-Sinniges)

Ein Gedicht von Roland Hass
Das größte Glück auf dieser Welt
ein Buch, das man in Händen hält.
Und ganz besonders groß der Stolz,
wenn dieses Buch von eignem Holz.

Das heißt, wenn auf dem Einband steht,
wer wirklich an dem Buch gedreht.
Wer sich den Inhalt ausgedacht,
schlaflos so manche Nacht durchwacht.

Der Hauch weht - der Unsterblichkeit -
von hier bis in die Ewigkeit.
Mit Schillers Räubern, Goethes Faust
man durch das Universum saust.

Ein Werk, so wie ein Viadukt
- in Büddelsteadt wurd´ es gedruckt -
Das bringt mir nun der Welten Ruhm.
Dies Buch, es ist mein Heiligtum.

Es ist der Weisheit letzter Schluß,
ein literarisch Hochgenuß,
setzt weite, neue Horizonte,
die man bisher nur ahnen konnte.

Bescheidenheit zählt viel für mich -
und deshalb schrieb und fragte ich
den größten Kritikus im Land,
wie er mein Buch - mein Werk - wohl fand.

Dann kam die Antwort mit der Post,
vom Kritiker Hans Heinrich Frost:
„Ihr Buch bringt - wie könnt’s anders sein -
ganz neue Perspektiven rein.

Vermittelt ungeheures Wissen,
wir sind hin- und auch hergerissen.
Es gibt - dies lernten wir dabei -
in Büddelstaedt ‘ne Druckerei.“

(Das Buch wurde selbstverständlich
nie geschrieben ....)

Informationen zum Gedicht: Mein erstes Buch (aus: LEICHT-Sinniges)

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(2 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 4,8 von 5 Sternen)
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21.01.2013
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Roland Hass) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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