Lasst uns leben - jetzt!

Ein Gedicht von Alina L.
Lasst uns leben, lasst uns lieben, lasst uns tanzen, lasst uns sein.
Lasst uns leben, was wir träumen, statt nur träumen von dem Leben.
Lasst uns hier und jetzt erleben, was wir nur zu träumen wagen.
Hier und jetzt ist unser Leben, später ist die Chance vorbei.
Unser Herz schreit jetzt nach uns, will erfahren, fühlen, lachen.
Doch wir sagen: "Wart, noch nicht. Muss noch and`re Dinge machen."
Wir verschieben uns`re Wünsche, unser Sehnen, das Verlangen.
Bis wir sie nicht mehr beachten, nicht mehr spüren unbefangen.
Hier und jetzt ist unser Leben, doch wir warten nur darauf.
Schmieden wundervolle Pläne, schieben diese jedoch auf.
Statt zu sein und jetzt zu leben, kommen wir mit x Ausreden.
"Kann doch nicht." "Das geht jetzt nicht." "Müsste erst." "Später vielleicht."
Doch verschoben ist verloren, ist vergessen, ist bald weg.
Unser Leben fliegt dahin ... solang wir träumen, hoffen, denken.
... solang wir von der Zukunft träumen, was wir später alles machen, alles haben, alles werden.
... solang wir denken, dass wir jetzt müssen, damit wir später endlich können.
... solang der Weg als Weg zum Ziel und nicht der Weg das Ziel selbst ist.
... solang wir reden statt zu leben, solang wir wollen statt zu machen.
... solang wir sagen, was nicht geht, anstatt zu machen, was wir können.
... solang wir uns als Opfer sehen - von Situationen, Menschen, Schicksal.
... solang wir noch nicht anerkennen, des Lebens eigener Herr zu sein.
Ja, solang ... solang zieht das Leben weiter, immer weiter, weiter fort.
Und wir verfolgen es von weitem, wir sind hier, das Leben dort.
Und wenn das Ende naht, stellen wir erschrocken fest:
Wo ist das Leben hin? Was war denn bloß der Sinn?
So lasst uns leben, lieben, lachen,
im hier und jetzt erneut erwachen.
Lasst uns auf der Straße tanzen oder frische Blumen pflanzen.
Lasst uns heut die Welt umreisen oder mit `nem Einrad kreisen.
Lasst uns in die Pfütze springen, während wir "Imagine" singen.
Lasst uns einen Berg erklimmen oder mit Delfinen schwimmen.
Lasst uns neue Wege finden - unsere Ängste überwinden.
Lasst uns alten Frust vergessen und mehr lachen nun stattdessen.
Lasst uns endlich Frieden schliessen, dann kann die Liebe besser fließen.
Lasst uns mehr wir selber sein, statt aufzubauen falschen Schein.
Das Leben lädt uns heut zum leben ein.
Was wird unsere Antwort darauf sein?

Informationen zum Gedicht: Lasst uns leben - jetzt!

696 mal gelesen
(2 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 3,8 von 5 Sternen)
1
10.01.2016
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige