In der Ferne

Ein Gedicht von Roman Herberth
Der Tag steht auf, und abends geht er schlafen.
Die Fischer sind die Nacht hindurch auf See.
Die Möwenschar, die wartet brav im Hafen.
Ihr Frühstück: Fischabfälle und Kaffee.

Ihr Magen knurrt, kein Fischerboot zu sehen.
Und ungeduldig trippeln sie am Kai.
Man schaut zur Uhr, man kann es nicht verstehen.
Die Pünktlichkeit, die ist schon längst vorbei.

Nun sieht man in der Ferne einen Kutter.
Die Vorhut setzt sich auf den Fahnenmast.
Es nähert sich ganz langsam Möwenfutter.
Die Spannung steigt, jetzt heißt es aufgepasst.

Ein frecher Nimmersatt verjagt die Schwachen.
Sie blicken hungrig zum gedeckten Tisch.
Und auch die Kleinen haben nichts zum Lachen.
Und nur im Traum verzehren sie den Fisch.

Informationen zum Gedicht: In der Ferne

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13.06.2014
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