Der Morgen gähnt

Ein Gedicht von Roman Herberth
Der Morgen gähnt und räkelt sich.
Ganz langsam wird der Tag beginnen.
Die Träume lassen ihn im Stich,
sie werden durch die Finger rinnen.

Jetzt ist es aber höchste Zeit.
Er muss sich seinem Schicksal fügen.
Der Bademantel, griffbereit.
Die ersten Schritte, kein Vergnügen.

Es dämmert und der Morgen tagt.
Und was dann abläuft, ist Routine.
Und weil er sie nicht hinterfragt,
macht er zu allem gute Miene.

Nun sitzt er schon beim Milchkaffee.
Und kurz darauf fällt die Entscheidung.
Er widmet sich dem Ach und Weh,
und stöbert in der Tageszeitung.

Und hinterher geht er ins Bad.
Erst die Rasur, dann Katzenwäsche.
Er wird sein bester Kamerad,
und springt, wenn's sein muss,
in die Bresche.

Informationen zum Gedicht: Der Morgen gähnt

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17.06.2014
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