Der Mäuseadler

Ein Gedicht von Roman Herberth
Das Fallobst hat die Einbahnstraßen
der Feld- und Wiesenmaus blockiert.
Nun schleppt sie sich durch Moos und Rasen.
Von Steinen wird sie schikaniert.

Im Dschungel hoher, dichter Gräser
verliert sie leicht den Überblick.
Hier nutzen keine Brillengläser.
Sie findet keinen Weg zurück.

'Jetzt kann nur mein Instinkt entscheiden.
Denn nirgendwo ein Straßenschild.
Er wird mich aus der Irre leiten,
denn er ist immer gut im Bild.'

Die Maus zieht ihrem Pech entgegen.
Der letzte Strohhalm, er versinkt.
Sie weiß nicht viel von Fahrradwegen.
'Hier läuft sich's gut', meint der Instinkt.

Da nähert sich ein flinker Radler.
Die Wiesenmaus bleibt staunend steh'n.
Und das erspäht ein Mäuseadler,
er stürzt hinab.
Da war es um die Maus gescheh'n.

Informationen zum Gedicht: Der Mäuseadler

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20.08.2013
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