Der Hauptmann von Köpenik

Der Hauptmann von Köpenick
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Dank einer militärischen Ausbildung in der Plötze,
ist der gelehrige Insasse - ein arbeitsloser Schumacher –
nun in der Lage, in die Rolle eines Hauptmannes zu schlüpfen.
Denn in Deutschland ist das Militär alles! Der einfache Mann aber ein Nichts.
Und ein Hauptmann ist ein kleiner Gott.
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Gedicht- Nr. 270

Stolz sieht man den Hauptmann schreiten
durch die Gassen Köpenicks,
hastig winkt er schon von weitem
eine Gardetruppe zu sich fix.
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Zieht mit ihr zum Rathaus hin
unterwegs mit Zugewinn,
durch den Wachtrupp - Nummer zwei
sind nun fast zehn Mann dabei.
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Stellt vor jede Rathaustüre
ein, zwei Mann als Posten auf,
mit dem Rest der Gardefüsseliere
steigt zum Rathauschef hinauf.
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Dieser ist noch wohlgemut
weil er sich schon rüsten tut,
dort im Rathaus voller Glück
leitet er der Stadt Geschick.
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In dem Rathaus amtlich Stätten
dringt der Hauptmann unverzagt,
und anhand der Bajonetten
niemand was zu sagen wagt.
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Ganz erschreckt Chef, Langerhans
in der Angst vergisst er ganz,
dass auch seine Macht recht groß
nach zu fragen, was da los.
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Und so stottert er beklommen
rasch wird ihm das Wort genommen.
Gattin rufen heißt es barsch
und zur Wache hin marsch, marsch.
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Ganz verängstigt seine Gattin
zieht mit ihm zur Wache hin.
In der Kutsche mit dabei
sind der Polizisten zwei.
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Nun zum Kämmerer, gehts hin
nach Geld und Pass des Hauptmanns Sinn.
Viertausend Mark sind dort bereit
dieses reicht für lange Zeit.
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Nur das Passamt ist nicht da
denn nach Ausweis- Sinn ihm war,
Hauptmann betrübt zum Possenstück
denn ohne Pass kein Lebensglück.
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Gibt der Truppe Vespergeld
ehe diese Abzug hält.
Nach der Tat trinkt er ein Bier
auf sein Heldentat Pläsier.
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Viel Verwunderung gewesen
beim Militär und in der Stadt,
in der Zeitung Tat kann lesen
vieles an Gelächter gab.
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Später hat man voller Häme
und mit Staunen aufgedeckt,
das im stolzen Rock des Hauptmanns
nur ein Schuster hat gesteckt.
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