Der alte Baum

Ein Gedicht von Roman Herberth
Der alte Baum ist oben ohne.
Sein Blätterdach ist eingepackt.
Noch hat er keines in der Krone.
Und alle Äste pudelnackt.

Es fehlen warme Sonnenstrahlen.
Die Blätter sind im Bummelstreik,
weil Gottes Mühlen langsam mahlen.
Man kommt auf keinen grünen Zweig.

Er hadert, doch er muss sich beugen.
Und was er fühlt, lässt jeden kalt.
Das liegt, man will ihn überzeugen,
an einer höheren Gewalt.

Der alte Baum trotzt Wind und Wetter.
Dann zieht der Frühling in sein Haus.
Wie auf Kommando sprießen Blätter.
Und alle Knospen treiben aus.

Informationen zum Gedicht: Der alte Baum

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17.07.2014
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