Den falschen Schluss ziehen

Ein Gedicht von Roman Herberth
Man zieht sehr oft den falschen Schluss.
Es nützt nichts, wenn wir uns beschweren.
Denn keiner knackt die hohle Nuss.
Man kann sich ihrer nicht wehren.

Es führt ins Glück, in den Ruin.
Wir können nicht dagegen halten.
Wir nehmen es gelassen hin.
Und die Geschicke werden walten.

Wir sagen nie: "Das geht zu weit!"
Wir lassen uns vom Schicksal treiben.
Und ganz allmählich, mit der Zeit,
wird es uns restlos überzeugen.

Die Freude lacht, die Träne weint.
Ein Kriegsbeil wird nicht ausgegraben.
Man hat Geduld mit Freund und Feind,
und man macht seine 'Hausaufgaben'.

Es reift in uns nie ein Entschluss.
Man lässt sich von der Strömung treiben.
Man zieht sehr oft den falschen Schluss.
So wird es auch in Zukunft bleiben.

Informationen zum Gedicht: Den falschen Schluss ziehen

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07.12.2013
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