Burschi

Ein Gedicht von Ingrid Bezold
Der Burschi war mein Kinderfreund.
Er wohnte gleich daneben.
Wir beide haben nicht versäumt,
uns Treueschwüre stets zu geben...

...und irgendwann beim Steine finden
war weit und breit kein Klo zu sehen;
so trafen wir uns unter Linden.
Ich setzte mich und er blieb stehen.

Da staunten wir, die Ahnungslosen
und musterten die Unterschiede -
schon hörten wir von Weitem tosen
Burschi´s Mutter, die Elfriede.

Aus war´s mit Gemeinsamkeiten -
Geburtstage und Faschingsmasken.
Sie verbot, für alle Zeiten
uns zu sehen und zu tasten.

*

Ich frage mich an manchen Tagen:
Was ist aus Burschi wohl geworden?
So gerne würde ich ihn fragen;
doch Schmitt - t - d?
wie kann man den wohl orten?

*Vielleicht ist er schon eingegraben
und lacht mir jetzt von oben zu;
denkt an´s Geheimnis, das wir haben
und ist als Engel ein Filou*


(C) Ingrid Bezold

Informationen zum Gedicht: Burschi

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07.07.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Bezold) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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