ALS DIE SONNE UNTERGING

Ein Gedicht von Elke Bontjer-Dobertin
Sie trafen sich im Spätherbst ihrer Tage
und hatten ihr Leben, meinten sie, gelebt.
Heimlich stellte jeder sich die Frage,
warum Eins zum Anderen gestrebt.

War es das Silberhaar, das beide schmückte,
war es der gleichlaufende Gedankengang
oder die Einsamkeit, die schmerzhaft drückte
und immer mehr in ihr Bewusstsein drang?

Zur Kuppe gingen sie, Seite an Seite.
Nur manchmal streifte sich der Mantelarm.
Oben suchten sie Bekanntes in der Weite,
ihr Blick folgte dem Krähenschwarm.

Als die Sonne unterging hinter dem Hügel,
beklagten sie das Ende dieser Tour.
Der Abend schwang ganz sachte seine Flügel
und der Vollmond folgte ihrer Spur.

Informationen zum Gedicht: ALS DIE SONNE UNTERGING

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29.03.2016
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Elke Bontjer-Dobertin) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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