Wer krank ist

Ein Gedicht von Roman Herberth
Wer krank ist, möchte schnell gesunden.
Wer arm ist, wäre lieber reich,
verheilen mögen tiefe Wunden,
am besten bald und möglichst gleich.

Wer stets verliert, der möchte siegen.
Den morschen Knochen fehlt der Schwung.
Sie schimpfen: 'Das ist kein Vergnügen',
und wären lieber knackig jung.

Das Nagelneue wird veralten,
und ein Produkt wird unmodern,
es wird nicht sein Versprechen halten,
den Reibach macht nur der Konzern.

Erst wird man sich die Hände reiben,
was früher in war, Megaout.
Man pflegt es später abzuschreiben,
weil man nicht länger nach ihm schaut.

Vom Glück erwischen wir die Strähnen,
wir fühlen Wasser unterm Kiel.
Was wir erhoffen und ersehnen,
das setzen wir gekonnt aufs Spiel.

Roman Herberth

Informationen zum Gedicht: Wer krank ist

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19.08.2015
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