Vom Früher

Ein Gedicht von Roman Herberth
Vom Früher trennen uns zwar Welten,
doch damals wurden wir geprägt.
So manches wird noch heute gelten,
weil es uns immer noch bewegt.

'Vom Gestern ist uns nichts geblieben',
ein Trugschluss, der die Runde macht.
Man ist sich nämlich treu geblieben,
und darauf gibt man selber acht.

Sein Wesen kann man nicht verlieren,
in uns verharrt der alte Kern.
Es wird uns durch das Leben führen,
mal antiquiert und mal modern.

Kein Wunschgedanke ging verloren,
noch träumen wir den alten Traum,
und er wird täglich neu geboren,
dass sich das ändert, glaub ich kaum.

Vom Wirrwarr kann man sich befreien,
was ein Schlamassel gern vergisst.
Was in uns steckt, das will gedeihen,
was daraus wird, zeigt 'wer man ist'.

Roman Herberth

Informationen zum Gedicht: Vom Früher

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22.09.2015
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